Im fünften Teil unserer Serie reisen wir ins zweitgrößte deutsche Bundesland, nach Niedersachsen. Dort leben rund 7,8 Millionen Einwohner, viele davon in der Landeshauptstadt Hannover. Das dortige System der Gebühren, die für die Abholung des Privatmülls anfallen, steht aktuell auf der Kippe, weswegen wir auf die Antworten unserer niedersächsischen Gesprächspartnerin schon besonders gespannt sind.
Niedersachsen misst eine Fläche von über 47.000 Quadratkilometern, die sich 804 Gemeinden, darunter acht kreisfreie Städte, teilen. Die zwei größten Unternehmen des Bundeslandes sind VW in Wolfsburg und die Continental AG in Hannover. Große Industrien sind die der Automobilie, die Stahlwerke sowie Maschinen- und Anlagebau. Auch Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung gehören zu den wichtigsten Zweigen.
Abfallentsorgung in Niedersachsen
Die Oberhand über die Entsorgung vom Abfall in Niedersachsen hält das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Die Landkreise nehmen diese Aufgabe dann in Weiterdelegation wahr, wobei einige in Regiebetrieb und andere mit Eigenbetrieb die Arbeiten durchführen.
Lucy, 21 Jahre jung und direkt aus Hannover, bringt nun etwas Licht ins Dunkel der Mülltrennung in Niedersachsen.
Wie wird der Müll in Niedersachsen getrennt?
Name: Lucy
Alter: 21 Jahre
Beruf: Studentin
Drei-Personen-Haushalt
Wohnort: Hannover
Wie ist der Privatmüll in Ihrer Gemeinde zu trennen? Welche Entsorgungskanäle stehen zur Verfügung?
Zu trennen sind Rest-, Bio-, Plastikmüll, Altpapier, Glas und Sondermüll.
Wird die Trennung bei Ihnen und auch Ihrer Nachbarschaft so durchgeführt?
Ich denke die meisten Nachbarn trennen denn Müll vorschriftsmäßig. Allerdings werfen wir zum Beispiel Biomüll in die Restmülltonne, weil die Mehrheit des Haushaltes kein viertes Abfallbehältnis in der Küche stehen haben will. Bioabfall kann recht intensiv riechen, da es lange dauern kann, einen Sack damit voll zu bekommen. Natürlich könnte man den Abfall alternativ auch direkt zur Biotonne vor der Tür bringen. Das wäre bloß mit etwas mehr Aufwand verbunden.
Zudem denke ich, dass die Entfernung von Mülldeponien und Glascontainern manche dazu bringt, Sondermüll und Glas in die häuslichen Tonnen zu werfen als auf die nächste Chance zu warten, an vorgeschriebenen Sammelorten vorbeizukommen bzw. extra dorthin zu fahren.
Ich glaube außerdem, dass nicht alle Leute hinsichtlich der fachgerechten Trennung genügend aufgeklärt sind. Auch ich habe erst vor kurzem gelernt, dass beschichtete Papierverpackungen in den Gelben Sack und nicht in das Altpapier gehören.
Wie weit steht welche Abfalltonne entfernt von Ihrer Wohnungstür?
Mülltonnen für Rest- und Biomüll stehen direkt vor der Haustür. Des Weiteren werden wöchentlich Altpapier sowie Gelbe Säcke von der Müllabfuhr abgeholt. Müllbeutel für Letztere werden in Geschäften umsonst ausgehändigt, um die Bürger bei der Mülltrennung zu unterstützen. Auch Glascontainer liegen nicht sehr weit entfernt vom Haus. Sondermüll soll zur Deponie gebracht werden, Batterien kann man zum Beispiel aber auch im Supermarkt um die Ecke abgeben.
Bitte schildern Sie uns ein kurzes Erlebnis, das Sie mit dem Thema Abfall in Verbindung bringen!
Als ich von der Umfrage hörte, wollte ich gerne mitmachen, da mir persönlich Mülltrennung am Herzen liegt. Schade ist, dass diese Einstellung nicht von allen Haushaltsmitgliedern bzw. Nachbarn gleich stark vorliegt.
Die Tatsache, dass man Müllsäcke für Restabfall und Altpapier umsonst bekommt, gefällt mir gut. Jedoch frage ich mich, warum man Altpapier in Plastiktüten sammeln soll. Da und an einigen anderen Stellen zweifle ich die Mülltrennung an. Wird sie tatsächlich durchgeführt und wenn ja, bringt sie etwas? Wo landet der ganze Müll überhaupt und was passiert mit ihm? Ein bisschen mehr Aufklärung würde ich mir wünschen.
Wenn Sie sich für das Thema Recycling interessieren, dann schauen Sie sich unseren RESORTI Recycling-Ratgeber an. Dort finden Sie Blogartikel zur richtigen Mülltrennung sowie Tipps und Informationen zum Recycling.