Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Gesundheit – das sind Themen, die in den letzten Jahren verstärkt in das Bewusstsein vieler Verbraucher gerückt sind. Trotzdem ist Deutschland ein großer Umweltsünder: Der Titel „Meister der Altpapierproduktion“ ist uns sicher. Allgemein liegt Deutschland weit vorn in der Liste der Abfallproduzenten. Doch schon in der eigenen Küche kann man anfangen, die Umwelt zu schützen.
RESORTI verrät Ihnen, welche Lebensmittel und Küchen-Hilfsmittel Sie der Umwelt zuliebe aus dem Haushalt verbannen sollten und zeigt Ihnen umweltschonende Alternativen.
Inhaltsverzeichnis
Frischhaltefolie & Alufolie belasten die Umwelt
Entgegen des verbreiteten Mythos, bleibt eine Brotstulle nicht unbedingt frischer, wenn man sie in Frischhaltefolie einwickelt. Vielmehr fällt unnötiger Verpackungsmüll an und die Brötchen mitsamt Salat und Belag werden zusammengequetscht. Folie aus Aluminium ist darüber hinaus nicht für alle Lebensmittel geeignet. Besonders salz- und säurehaltige Lebensmittel mit einer hohen Feuchte (z.B. Sauerkraut oder Essiggurken) sollten nicht in Alufolie gewickelt werden.
Besser ist das Brot in einer Dose mit optimaler Größe aufgehoben. Brotdosen lassen sich nachhaltig verwenden und bieten einen größeren Schutz vor Druckstellen. Eine weitere Alternative zur Folie ist der Jaus’nwrap. Das wiederverwendbare Bienenwachstuch wird in einem Familienbetrieb hergestellt und bietet Brot, Obst, Käse und Co. optimalen Schutz.
Achtung, Keime! Fertig abgepackter Salat
Schneller geht es nicht: Abgepackte „verzehrfertige“ Salate ersparen nicht nur das lästige Waschen und Trocknen, sondern portionieren den Salat obendrein mundgerecht, sodass wir ihn nur noch servieren müssen. Was unter der Plastikverpackung allerdings verborgen bleibt, kann einem schnell wortwörtlich Magenschmerzen bereiten…
Aufgrund der hohen Feuchtigkeit in den Salatpackungen kommt, es schnell zu einer erhöhten Keimbelastung. Selbst zweifaches, gründliches Waschen hilft nicht, die Erreger vollständig zu entfernen. Wer sicher sein möchte, dass Salmonellen und Bakterien im Salat keine Chance haben, greift am besten zu einem unverpackten, unbehandelten Bio-Produkt.
Kaffeekapseln – bunte Umweltsünden
Laut Berichten des Handelsblatts trinkt der Durchschnitts-Deutsche rund 162 Liter Kaffee im Jahr. Pro Kaffee fallen bei einem Kapselautomaten je nach Größe der Tasse 1-2 Kapseln Müll an. Die Hochrechnung an Verpackungsmüll aus Aluminium und Plastik ist erschreckend und trotzdem finden Kaffeekapselmaschinen immer öfter ihren Weg in deutsche Haushalte:
Der deutsche Kaffeeverband berichtete in einer Pressemitteilung von 2015, dass von Verbraucherseite vermehrt der Wunsch nach Einzelportionierungen bestehe. Was Käufer allerdings wissen sollten: Kaffeekapseln schaden nicht nur der Umwelt, sondern sind vor allem deutlich teurer als Filterkaffee aus gemahlenen Bohnen. Wie genau die Ökobilanz von Kaffee im Hinblick auf die Zubereitungsarten aussieht, hat RESORTI zusammengefasst.
Wer auf die Kapseln nicht verzichten kann, der findet mittlerweile eine umweltschonende Lösung: Wiederbefüllbare Kapseln bieten heute die Lösung gegen den Verpackungswahnsinn und lassen sich obendrein mit verschiedenen Kaffeesorten, je nach Vorliebe, befüllen. .
Billiges Fleisch: Schlecht für Mensch, Tier und Umwelt
Dass der hohe Fleischkonsum unserer Gesellschaft einen hohen Wasserverbrauch und Massentierhaltung mit sich bringt, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Doch wer sich trotzdem entscheidet, öfter Fleisch zu essen, sollte unbedingt darauf achten, woher das Fleisch bezogen wird.
Fällt die Entscheidung auf ein Billig-Produkt aus der Kühltheke eines Discounters, spart man zwar den einen oder anderen Euro, kauft allerdings in den meisten Fällen auch ein minderwertiges, stark verarbeitetes Produkt.
Angefangen bei der nicht artgerechten Tierhaltung, bis hin zu einem hohen Wasseranteil und nicht gewährleisteter Frische – abgepacktes Fleisch aus Discounterketten ist, laut Laborproben des gemeinnützigen Vereins foodwatch, hochgradig mit Sauerstoff in der Verpackung versetzt, um eine rosige Farbe und damit Frische zu suggerieren.
Allerdings bewirkt Sauerstoff keine qualitative Verbesserung des Produkts, sondern begünstigt vielmehr, dass das Fleisch innen tranig, zäh und ranzig wird. foodwatch fand in ihren Untersuchungen zudem bei 34 Fleischpackungen deutliche Hinweise auf Fettverderb.
Wer kein unnötiges Gesundheitsrisiko eingehen und Verpackungsmüll vorbeugen möchte, sollte sich umorientieren. Die Wahl von frischen Fleisch an der Theke eines lokalen Metzger gewährleistet die Transparenz von Herkunft und Verarbeitung. Wer Qualität möchte und Massentierhaltung sowie daraus resultierende Umweltbelastungen nicht unterstützen will, sollte unbedingt in hochwertiges Fleisch investieren.
Stromschlucker in der Küche – die Energie-Effizienz gibt Auskunft
Wer mit zahlreichen Küchengeräten ausgestattet ist, muss sich natürlich nicht zwangsläufig alle Geräte neu anschaffen. Bei Neukäufen lohnt sich allerdings ein Blick auf die Energieeffizienz. Das Siegel A+++ ist der optimale Wert und deutet auf einen besonders niedrigen Energieverbrauch hin. Ebenso positiv sind die Kennzeichnungen A++ und A+.
Zwar sind Geräte mit einem positiven Energie-Siegel etwas teurer als Modelle mit geringerer Einstufung, allerdings lohnt sich der Mehrpreis längerfristig. Die Stromkosten sind deutlich niedriger und nebenbei schont man die Umwelt.
Weniger Küchenpapier, mehr waschbare Geschirrhandtücher
Küchenrolle zählt zu den klassischen Wegwerfprodukten im Haushalt. Kurz etwas aufwischen, als Unterlage für gewaschenes Gemüse oder zum Trocknen von gespülten Geschirr – Küchenpapier ist praktisch, schnell griffbereit und vor allem eines: Papierverschwendung.
Wer auf die Helfer in der Küche trotzdem nicht verzichten kann, trifft mit recycelten Küchenpapier die bessere Wahl. Die umweltschonendste Alternative sind allerdings herkömmliche, wiederverwendbare Geschirrtücher und Putzlappen, die es schon ab wenigen Cents in Discountern und Drogerien gibt.
Putzmittel – aggressive Chemiekeulen schaden der Umwelt
Jeder kennt das Haut-Gefühl, wenn man einmal ohne Schutzhandschuhe mit Allzweck- und Glasreinigern die Küche geputzt hat. Hautreizungen, Augenjucken oder und gereizte Schleimhäute beim Einatmen können allerdings mit natürlichen Alternativen vermieden werden.
Greifen Sie besser zu Hilfsmitteln, die schon unsere Großmutter kannte: Natron, Soda, Zitrone und Essigsäure reinigen ebenso effektiv und kosten nur wenige Cents. Alle natürlichen Reiniger sind biologisch abbaubar und verursachen aufgrund ihrer Ergiebigkeit deutlich weniger Verpackungsmüll als industrielle Reinigungsmittel.
Kleine Änderungen – große Wirkung auf die Umwelt
Schon mit wenigen Veränderungen gestalten wir unsere Küche ein Stück umwelt- und gesundheitsbewusster. Ebenso wie die Wahl von nachhaltigen Alternativen ist auch die Mülltrennung ein wichtiger Faktor, um wichtige Rohstoffe in Recyclingverfahren wiederzuverwerten. Wer sich nicht sicher ist, welcher Müll in welche Tonne gehört, schaut sich unseren Überblick zur Mülltrennung in Deutschland an. Seit 1991 gilt hier die Mülltrennung und unterscheidet zwischen der Altpapiertonne, der Restmülltonne, der gelben Tonne und der Biotonne.