Smarte Bänke: An der Parkbank das Handy aufladen

Bänke bieten im urbanen Raum einen Ort zum Verweilen und Pausieren. Warum nicht die Zeit nutzen und gleichzeitig das Smartphone aufladen? In einigen Städten weltweit gibt es bereits mit Solarenergie betriebene Bänke. Diese verfügen über USB-Anschlüsse zum Laden von Handyakkus, sowie Sensoren, die Umweltdaten messen.

RESORTI hat für Sie die Entwicklungen rund um die innovativen Produkte zusammengefasst. Angefangen bei der Soofa aus Boston über smarte Bänke in London und die CapaSitty in Prag sowie erste Solarbänke in Deutschland.

Die Soofa kann Smartphones und Tablets aufladen

An der Soofa kann man Smartphones und Tablets aufladen

Unterwegs zur Arbeit, beim Einkaufen oder als Tourist beim Sightseeing – eines haben die Meisten immer dabei, wenn sie sich in der Stadt bewegen: das Smartphone. Doch was, wenn der Akku plötzlich versagt? Wie kommen wir ohne die mobile Navigation von A nach B und wie informieren wir unseren Chef, dass wir uns verspäten? Die Lösung lieferten 2014 drei deutsche Unternehmerinnen in den USA. Sie entwickelten die Soofa, eine Parkbank mit integriertem Solarpanel und USB-Anschlüssen an denen Passanten ihr Smartphone oder Tablet aufladen können.

Drei deutsche Unternehmerinnen entwickelten die Soofa

Jutta Friedrichs aus Köln, Sandra Richter aus Freiburg und Nan Zhao aus Aachen stehen hinter der Soofa. Sie entwickelten und produzierten die Bank mit dem MIT Media Lab der Universität Massachusetts. Das Produkt hieß ursprünglich Smart Urban Furniture Appliance, kurz SUFA. In Anlehnung an das deutsche Wort Sofa haben die Entwicklerinnen das Produkt jedoch bewusst in Soofa umbenannt.

Auf dieser Bank kann man nicht nur sitzen, sondern auch gleichzeitig sein Smartphone oder Tablet kostenlos aufladen. Der Strom stammt direkt aus dem integrierten Solarpanel. Die smarte Bank kann sogar noch mehr. Sie erfasst Umweltdaten, wie die Luftqualität oder den Geräuschpegel. In Zukunft sollen Bürger online in Erfahrung bringen können, ob die Bank gerade frei ist und ob dort die Sonne scheint.

Martin Koch (c) RESORTIWenn Sie sich für das Thema Stadtentwicklung interessieren, dann schauen Sie sich die Themenseite dazu an. Dort haben wir Blogartikel rund um die Bereiche Stadtentwicklung und -gestaltung für Sie gesammelt. 

Erste deutsche Soofa steht in Essen

Im Juni 2014 standen die ersten 12 Bänke in Boston und sogar der US-amerikanische Präsident Barack Obama hat schon Probe gesessen. Mittlerweile sind 100 Stück verkauft. Eine davon auch nach Deutschland. Seit September 2015 steht die erste deutsche Soofa auf dem Vorplatz der RWE Zentrale in Essen. Sebastian Ackermann, Leiter der Unternehmenskommunikation, sieht in dem Produkt ein „sehr gutes Beispiel für die digitale Innovation im öffentlichen Raum von Großstädten.“ Die Reaktion von Mitarbeitern und Kunden sei erfreulich. Viele verbringen hier eine Pause an der frischen Luft und nutzen die Gelegenheit, um gleichzeitig ihr Smartphone zu laden.

Smartphone laden (c) RWE

Die Soofa vor der RWE Zentrale in Essen

Stadt Köln testet Alternativmodell

Auch andere deutsche Städte sind auf die Soofa aufmerksam geworden. So sprachen sich 2014 Bezirkspolitiker in Köln für einen Test der Bänke aus. Mittlerweile gibt es jedoch eine Alternative. Der Energiekonzern Rheinenergie hat ein Solarmodul entwickelt, das neben einer Parkbank aufgestellt werden kann. Die Vorteile liegen vor allem in der Finanzierung, immerhin ist das Modul mit 3500 Euro deutlich günstiger als die 6000 Euro teuren Soofas. Außerdem muss die Stadt so keine neuen Bänke anschaffen. Stattdessen wird die Box einfach neben den schon vorhandenen Bänken platziert. Die Bezirksregierung will das Modell nun an zwei Standorten im Stadtteil Nippes testen.

Sie möchten mehr über das Thema Sitzbänke erfahren? Auf unserer Übersichtsseite finden Sie Tipps, Informationen und Geschichten zur Sitzbank als Stadtmobiliar.

Weitere Solarbänke stehen in London und Prag

Die Idee einer Bank mit integrierter Ladestation für Smartphones hatten auch andere Entwickler. In London stehen vier Solarbänke der Firma Strawberry energy. Das Konzept ist ähnlich, wie das der Bostoner Bänke. Die Solarzelle ist hier in eine schwarze Säule integriert. Auch diese Bänke verfügen neben der Ladestation für Smartphones über die Funktion, Umweltdaten zu erfassen. Außerdem ist eine Notruftaste vorhanden, über die Passanten bei Bedarf Hilfe anfordern können.

In London stehen bereits vier Smart Benches

In London stehen bereits vier Smart Benches (c) Marc Ehrenbold

Tijana Manitašević von Strawberry energy stellt fest, dass die Bänke einen doppelten Nutzen für die Londoner Bürger und Touristen haben: „There can often be seen someone having a break from the job, having lunch, chatting with other users or just ‚charging own batteries‘ while waiting for the mobile phone batteries to be charged.“ Die Smart Bench spendet also nicht nur für das Smartphone, sondern auch für diejenigen, die auf ihr Platz nehmen, Energie. Die Expansion in andere europäische Länder und in die USA ist geplant. So wird die nächste Bank der Firma schon bald in Zürich stehen.

Solarbank der Firma Strawberry energy

Solarbank der Firma Strawberry energy (c) Marc Ehrenbold

Auch in Prag, vor der Bibliothek der Technischen Universität steht eine Bank, die über Solarenergie kostenlos Smartphones auflädt. Das funktioniert, wie bei den anderen Modellen, per USB-Kabel oder auch drahtlos per Induktion. Eine Gruppe junger Wissenschaftler und Designer entwickelte die sogenannte CapaSitty. Auch diese Bank misst Umweltdaten und verfügt zudem über kostenloses WLAN.

Strawberry Smart Bench 04 (c) Strawberry energy

Per USB laden Solarbänke Handyakkus auf (c)  Marc Ehrenbold

 

Solarbänke bald auch bei RESORTI?

Wir von RESORTI sind immer an innovativen Entwicklungen rund um das Thema Umwelt, Stadtentwicklung und Stadtplanung interessiert. Wir sehen die Bänke nicht nur als eine intelligente Kombination aus Stadtmobiliar und Technologie, sondern durch die Solarenergie auch als nachhaltige Produkte. Deshalb passen sie hervorragend zu unserer Produktpalette, was auch Martin Koch, E-Commerce-Manager bei RESORTI, betont: „Die Handyladebank zeigt, dass die Entwicklung auch im Bereich Stadtmobiliar immer weiter voranschreitet. Wir beobachten diese Veränderungen sehr genau und werden auch in Zukunft immer wieder innovative Produkte in unser Sortiment aufnehmen.“

Weitere Informationen rund um das Thema Solarbänke

  • The Boston Globe über die Soofa Bänke (englisch)
  • Die Pressemitteilung von Strawberry energy über die smarten Bänke in London (englisch)
  • RWE über die erste deutsche Soofa vor der Zentrale in Essen
  • Der NDR berichtet über die CapaSitty Bank in Prag