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Welttag der Städte 2019

2014 fand zum ersten Mal der, von der UNO ins Leben gerufene, Welttag der Städte statt. Das Ziel des World Cities Day ist es, auf Möglichkeiten und Probleme der Urbanisierung aufmerksam zu machen.

Bessere Stadt, besseres Leben – so lautet das dauerhafte Motto des jährlich stattfindenden „World Cities Day“. Die Thematik der nachhaltigen Verbesserung der Städte und damit auch der Lebensqualität der dort lebenden Menschen ist deshalb so wichtig, weil es immer mehr Leute vom Land in die Stadt zieht.

World Cities Day: Gemeinsam für eine nachhaltige Stadtentwicklung

Bevölkerungsstatistiken gehen davon aus, dass im Jahr 2030 etwa zwei Drittel aller Menschen Stadtbewohner sein werden. Deswegen muss sich um die nachhaltige Entwicklung und die Verbesserung von Städten gekümmert werden. Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung sind die ökologisch effektive, sozial gerechte und wirtschaftlich wirkungsvolle Planung der Städte. Es sollen ressourcensparende Möglichkeiten für die Verstädterung gefunden werden.

Um auf diese Probleme und Chancen hinzuweisen, wurde der Welttag der Städte am 27. Dezember 2013 während der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Seit 2014 findet er jedes Jahr am 31. Oktober statt. Weltweit sollen durch diesen Tag Stadtbewohner für Probleme ihrer Heimat sensibilisiert werden.

Es geht darum, das internationale Interesse an globaler Urbanisierung zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu ermöglichen. Gemeinsam nehmen sie sich den Möglichkeiten und Herausforderungen der Urbanisierung an.

Ziele des Welttags der Städte

Um die Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu konkretisieren, gibt es verschiedene Punkte, bei dem der World Cities Day helfen soll:

  • Bewusstsein fördern für nachhaltige, urbane Entwicklungen und Transformationen.
  • Teilung und Präsentation von urbanen Lösungen, die auf einem lokalen Niveau eingesetzt sind.
  • Allgemeiner Beitrag zur Implementierung der „New Urban Agenda“ (Vision von den UN für eine bessere und nachhaltigere Zukunft), um die 17 SDGs (Sustainable Development Goals=Ziele für nachhaltige Entwicklung) zu erreichen.

 

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Logo des World Cities Day

Zentrum für Austausch

Weltweit finden am 31. Oktober Events zu Themen wie Klimawandel und Vielfalt in Großstädten statt. Außerdem ist jedes Jahr ein anderes Land Gastgeber und bietet eine Plattform für Diskussionen und Erfahrungsaustausch. So wird der Dialog zwischen internationalen Organisationen gefördert.

Der World Cities Day bildet dabei den Abschluss des „Urban October“. Dieser findet ebenfalls jährlich statt. Er soll die Kommunikation von Regierungen fördern und ein Zentrum für Austausch und Veranstaltungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung bieten.

Jedes Jahr gibt es zum Welttag der Städte eine Gastgeber-Stadt und ein Unter-Motto:

  • 2014: „Leading Urban Transformations“, in Shanghai, China.
  • 2015: „Designed to live together“, in Mailand, Italien.
  • 2016: „Integrative Cities, Shared Development“, in Quito, Ecuador.
  • 2017: „Innovative Governance, Open Cities“, in Guangzhou, China.
  • 2018: „Building Sustainable and Resilient Cities“, in Liverpool, England.
  • 2019: „Changing the world: innovations and better life for future generations“, in Jekaterinburg, Russland

Motto 2019: Welche Innovationen können künftigen Generationen ein besseres Leben ermöglichen?

In diesem Jahr haben die Vereinten Nationen das Thema „Changing the world: innovations and better life for future generations“ ausgewählt, um zu erörtern, wie Urbanisierung zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung eingesetzt werden kann. Ziel ist es, das Interesse der internationalen Gemeinschaft an einer Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern bei der Bewältigung der Chancen und Herausforderungen im Zuge der Urbanisierung zu fördern.

Als Hauptziele des World Cities Day 2019 nennt die UN folgende Punkte:

  • Das Bewusstsein dafür schärfen, wie digitale Innovationen zur Erbringung städtischer Dienstleistungen eingesetzt werden können, um die Lebensqualität innerhalb der Stadt sowie die städtische Umwelt zu verbessern.
  • Förderung neuer Grenztechnologien für integrativere Städte.
  • Chancen für erneuerbare Energieerzeugung in Städten aufzeigen.
  • Erfahren Sie, wie Grenztechnologien die soziale Eingliederung in Städten fördern können.

Die neue digitale Wirtschaft, die manchmal als „vierte industrielle Revolution“ bezeichnet wird, hat in vielen Städten bereits tiefgreifende Auswirkungen. Innovationen in der Mobilität, einschließlich autonomen Verkehrs, Elektrofahrzeugen und Drohnen, erfordern grundlegend andere Ansätze in der Stadtplanung. Daher appelliert der diesjährige World Cities Day mit seinem Motto „Changing the world: innovations and better life for future generations“ an die städtischen Entscheidungsträger, ihre Kapazitäten zu stärken, wenn es darum geht, neue Technologien zu verstehen zu beschaffen und zu regulieren.

Hintergrund: Chancen und Probleme wachsender Städte

Urbanisierung und Städtewachstum bieten viele Möglichkeiten, wie z. B. mehr Arbeitsplätze, Wohlstand, ein wachsendes kulturelles Angebot und gut ausgebaute Verkehrsnetze. Die Herausforderungen, die die wachsenden Städte mit sich bringen, sorgen für Chancen, indem sie Innovationen und neue Ideen vorantreiben. Städte tragen also maßgeblich zur Entwicklung der Welt bei.

Genauso wie es Chancen bietet, bringt das Städtewachstum aber auch Probleme mit sich. Der hohe Bevölkerungszuwachs fordert die Schaffung geeigneter Infrastrukturen, um sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken oder den schon vorhandenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

In vielen Großstädten der Welt macht die Anpassung der Infrastruktur den Stadtplanern aber Schwierigkeiten. Insbesondere in Entwicklungsländern sind vollgestopfte Städte, mangelnde Abfallentsorgung, hohe Luft- und Umweltverschmutzung sowie Armut und Kriminalität nur einige der möglichen Probleme. Menschen, die vom Land in die Stadt ziehen, hoffen auf eine höhere Lebensqualität, finden diese aber oft nicht vor. Jede Stadt muss jedoch dafür sorgen, ihren Bewohnern ein gutes Leben zu ermöglichen.

Martin Koch - RESORTIMartin Koch von RESORTI:
Wenn Sie sich für das Thema Stadtentwicklung interessieren, dann schauen Sie sich die Themenseite dazu an. Dort haben wir Blogartikel rund um die Bereiche Stadtentwicklung und -gestaltung für Sie gesammelt. 

Weltsiedlungsgipfel: Die Habitat-Konferenz

Die Verbesserung der Lebensbedingungen von Stadtbewohnern und die Nutzung der Chancen, die die Urbanisierung bietet, sind auch die Ziele der Habitat-Konferenz.

Habitat ist das Zentrum der UN für menschliche Siedlungen. Seit 1976 veranstalten die Vereinten Nationen diese Konferenz, die alle 20 Jahre stattfindet. Zehntausende Politiker, NGO-Vertreter und Stadtplaner diskutieren bei diesem Weltsiedlungsgipfel über die nachhaltige Stadtentwicklung.

2016 wurde in Ecuadors Hauptstadt Quito über die Herausforderungen der Urbanisierung diskutiert. Die dort entwickelten Konzepte sind jedoch nicht rechtlich bindend für die Regierung der Mitgliedsstaaten. Sie erklären sich aber dazu bereit, die Stadtentwicklung zu verbessern und sie in ihre Politik einzubeziehen. Wie sie dies umsetzten, ist den Staaten selbst überlassen.

Better City, Better Life – Verbesserung mit einfachen Mitteln

Schon mit verhältnismäßig kleinen Mitteln kann eine Verbesserung der Stadtentwicklung erreicht werden. Vor allem in den Industrieländern sind eher die positiven Folgen der Urbanisierung spürbar. Zum Beispiel die Förderung der Mobilität in der Innenstadt, die immer weiter optimiert wird, um den Co2-Ausstoß langfristig zu senken. Kürzere Wege machen es möglich, ohne Auto schnell ans Ziel zu kommen.

Eine Innovation, die aus der Verstädterung entstand, ist das Car-Sharing, das endlosen Staus und Luftverschmutzung in Großstädten entgegenwirkt.

Getreu dem Motto Better City, Better Life, geht es darum, die Chancen, die sich durch die Urbanisierung bieten, bestmöglich zu nutzen. Das Stadtleben wird weiterentwickelt und lebenswerter gemacht.

Dazu gehört natürlich auch ein ansprechendes Stadtbild: Schön gestaltete Wege regen dazu an, zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nutzen. Öffentliche Verkehrsmittel werden lieber genutzt, wenn Wartehäuschen und Überdachungen an Bus- und Bahnstationen zur Verfügung stehen. Eine saubere Stadt, in der genügend Abfallbehälter zur Verfügung stehen oder Parkbänke, die zur Nutzung der in Metropolen meist rar gesäten Grünflächen (siehe hierzu auch unseren Blogbeitrag zu geschützten Grünanlagen) einladen, können die Lebensqualität der Stadtbewohner mit einfachen Mitteln deutlich verbessern.

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