Alternative Ausgehmöglichkeiten, ökologische Cafés, faire Geschäfte: Köln hat eine Menge grüner Hotspots zu bieten – man muss nur wissen, wo diese zu finden sind. Der Green City Guide von Reflecta ermöglicht Touristen und Einheimischen, die Domstadt von ihrer grünen Seite zu entdecken. Und da RESORTI immer an innovativen Ideen zum Stadtraum und der Stadtentwicklung interessiert ist, stellen wir Ihnen den Stadtführer genauer vor.
Was ist der Reflecta Green City Guide?
Der Green City Guide ist kein gewöhnlicher Stadtführer, denn er zeigt nicht die Sehenswürdigkeiten, sondern die fairsten und ökologischsten Ecken einer Stadt. Touristen und Bewohner entdecken ihre Heimat so aus einer ganz anderen Perspektive. Ziel ist es, Menschen dazu zu bewegen, sich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen und alternative Angebote einer Stadt wahrzunehmen.
Neben Wiesbaden und Köln gibt es seit März 2017 auch eine Ausgabe für Köln. Darin bekommt der Leser auf 200 Seiten einen Überblick über ökologische und faire Bekleidungsgeschäfte, Cafés, Lebensmittelgeschäften Veranstaltungstipps und Kulturprojekte.
Der Green City Guide führt Besucher in die grünen Ecken Kölns
Wie ist der Green City Guide Köln aufgeteilt?
Aufgeteilt nach Stadtvierteln, findet jeder sofort die grünen Angebote in seinem „Veedel“. Der kölsche Begriff bezeichnet die Stadtviertel der Millionenstadt. Im Reflecta Green City Guide sind folgende Veedel vertreten:
- Altstadt (Nord und Süd)
- Neustadt (Nord und Süd)
- Nippes
- Ehrenfeld
- Lindenthal
- Rodenkirchen
- Mühlheim
- Deutz
- Kalk
- Porz
Auf die Stadtteile folgt das Kapitel Gut zu wissen, in dem es unter anderem eine Übersicht über die Bio- und Papiersiegel gibt. Das letzte Kapitel zeigt die Domstadt im wahrsten Sinne des Wortes von seiner grünen Seite: Hier werden Wälder, Parks, Seen und Gärten der Großstadt vorgestellt.
Für wen eignet sich der Green City Guide?
Aufgrund der kurzen Beschreibungstexte ist der grüne Stadtführer vor allem für Köln-Neulinge geeignet, die die Stadt kennenlernen möchten. Doch auch alteingesessene Kölner entdecken im Green City Guide bestimmt Ecken ihrer Stadt, die sie noch nicht kennen.
Für jedes Veedel hält der Reflecta Green City Guide eine Einführung mit kompakter Charakterisierung bereit. So können sich Besucher und Einheimische grüne Orte nach ihren persönlichen Vorlieben aussuchen.
Junge Studenten zieht es beispielsweise ins angesagte Ehrenfeld, wo zahlreiche Bars, Cafés und ein buntes Nachtleben locken. Im Café Van Dyck gibt es zum Beispiel biologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee, frisch aus der eigenen Rösterei. Familien finden im Green City Guide zum Beispiel im entspannten Lindenthal ökologische Läden, Grünflächen und Märkte.
Radfahrer entdecken in dem Kapitel Mobilität vielfältige Anbieter und Aktionen rund um den Drahtesel in Köln. Die fahrradfreundlichsten Städte der Welt hat RESORTI schon unter die Lupe genommen.
Köln von seiner grünen Seite – fair, ökologisch, sozial
Die Angebote des Reflecta Green City Guides in Köln sind bunt und vielfältig. Bei jeder Einrichtung, jedem Restaurant und Geschäft erhält der Leser zusätzliche Vermerke wie:
- vegan/ vegetarisch
- familienfreundlich
- bio
- fairtrade & sozial
- barrierefrei
- regional
Regionale Themen: nachhaltiger Kölner Karneval
Was wäre ein Stadtführer für Köln ohne Karneval? Auch der zeigt sich im Green City Guide von seiner nachhaltigen Seite. So werden faire Kamelle (Süßigkeiten) aus bilogischem Anbau in die Zuschauermengen geworfen und die Kostüme sind Secondhand.
Eine Kapitel des Green City Guides widmet sich regionalen Themen. So geht es beispielsweise einem nachhaltigen Kölner Karneval oder ökologischen mobilen Angeboten der Stadt. Leser erfahren in der Rubrik zusätzliche interessante Informationen und Orte in der Stadt, wie beispielsweise Standorte von Bücherschränken. In diesen kann jeder seine gelesen Bücher einsortieren, sodass der nächste sie kostenlos mitnehmen kann.
Strom, Bauen, Finanzen – alles öko?
Der Reflecta Green City Guide hat zudem einige außergewöhnliche Kapitel, die sich nicht nur mit Freizeit und Lifestyle-Angeboten auseinandersetzen, sondern tatsächlich „nachhaltig“ das Leben ökologischer machen. Leser finden im Kapitel Wohnen und Bauen zum Beispiel eine Übersicht von regionalen Ökostrom-Anbietern, die nur erneuerbare Energien aus Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse gewinnen und bereitstellen.
Das Kapitel Finanzen informiert über nachhaltiges Geld anlegen, hinsichtlich ökologischer, sozialer und ethischer Prinzipien. Ebenso wird die Frage beantwortet, inwiefern ein Geldinstitut „fair“ sein kann und wieso sich ein Wechsel lohnen kann.
Interviews im grünen Stadtführer
Zwischen den Kapiteln der Stadtteile finden sich Interviews mit Kölnern, die sich für nachhaltige Projekte einsetzen. Darunter auch Ladenbesitzerin Nicole Klaski – ihren Ehrenfelder Laden The Good Food – Supermarkt für aussortierte Lebensmittel haben wir auf dem RESORTI Blog bereits ausführlicher vorgestellt. In dem Gespräch mit Reflecta verrät sie Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln.
Weitere Interviewpartner sind zum Beispiel Dunja Karabaic, die Inhaberin einer Agentur ist, die das „ökoRAUSCH“ Festival organisiert oder der preisgekrönte Dokumentarfilmer Valentin Thurn. Er ist durch seinen Film über Lebensmittelverschwendung „Tast The Waste“ bekannt.
„Der Reflecta Green City Guide ist genau das Richtige für interessierte Kölner, die etwas Neues entdecken möchten oder Auswärtige, die die nachhaltige Seite Kölns kennenlernen möchten.“
Über den Reflecta e.V.?
Die gemeinnützige Organisation Reflecta hat es sich zur Aufgabe gemacht, zum kritischen Hinterfragen anzuregen und ein umweltbewusstes, faires und soziales Leben zu fördern. Dazu organisiert der Verein regelmäßig Filmfestivals und andere Veranstaltungen, die die Neugier auf die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt wecken sollen. Für die Organisation sind ehrenamtliche Helfer verantwortlich, die von freiwilligen Spendern und Fördermitgliedern unterstützt werden. Die Reflecta-Gründerin und Projektleiterin Daniela Mahr ist auch Initatorin des Green City Guides
Green City Guide Köln – Unser Fazit
Der Green City Guide ist eine Bereicherung für all diejenigen, die fernab von bekannten Hotspots die kleinen, charmanten Seiten und vor allem grünen Seiten der Stadt Köln kennen lernen möchten. So findet jeder Leser interessante neue Plätze, die nicht im klassischen Reiseführer zu finden sind.
Zum einen ist der Guide ein Stadtführer für Touristen, die die Stadt fernab der charakteristischen Sehenswürdigkeiten kennenlernen wollen – zum anderen eignet sich der Guide für die Einwohner Kölns, die sich für den grünen Lifestyle interessieren.
Trotz, oder gerade wegen der ökologischen Ausrichtung, wäre es jedoch umweltfreundlicher, die Gutscheine im Guides online zur Verfügung zu stellen, anstatt sie auf zusätzlichen Buchseiten zum Ausschneiden anzubieten.
Bibliografie:
Green City Guide Köln
198 Seiten, Taschenbuch
Verlag: Ventil Verlag (1. März 2017)
ISBN: 9783955750787
€ 11,50 (D)