Altglasentsorgung und Glas-Recycling - RESORTI-Blog

Altglasentsorgung und Glasrecycling – welches Glas gehört in welchen Container?

Altglasentsorgung: leere Getränkeflaschen, Marmeladengläser, Parfümfläschchen. Sie alle gehören ins Altglas. Einfach Zuhause sammeln und dann im nächsten Altglascontainer entsorgen. So leicht geht Glasrecycling und entsprechend hoch ist der Stellenwert des Recyclingstoffes Glas.

Was aber zunächst so einfach klingt, führt bei der praktischen Umsetzung, sprich der Entsorgung von Glasverpackungen, jedoch immer wieder zu Unsicherheiten. Wohin mit der blauen, roten oder gelben Flasche? Darf ich den Schraubverschluss mit entsorgen? Was ist mit Scherben, Fensterglas oder Porzellan? Und wie sauber muss eine Glasflasche eigentlich sein, bevor ich sie in den Container geben kann? RESORTI erklärt, was es bei der Altglasentsorgung zu beachten gibt und weshalb die Verwendung von Altglasscherben ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz ist.

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Was ist Glas-Recycling?

Auch wenn die Frage zunächst etwas trivial klingt, sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Begriff Glas-Recycling streng genommen zwei verschiedene Verfahrung der Wiederverwertung von Glas bezeichnet. Im Detail lässt sich hier folgende definitorische Unterscheidung anführen:

  • Glasrecycling bezeichnet in erster Linie das Sammeln und die stoffliche Wiederverwertung des gebrauchten Glas von Lebensmittelverpackungen (Glasflaschen, Gläser usw.). Dies wird als sogenanntes Altglas im Zuge des Recycling-Prozesses zur Herstellung von Rohglas wieder eingeschmolzen und stellt inzwischen einen wesentlichen Bestandteil der Glasherstellung dar.
  • Darüber hinaus bezeichnet Glas-Recycling aber auch die Wiederbefüllung von Gläsern bzw. Flaschen, also deren Mehrfachnutzung im Pfand- und Mehrwegsystem. Dies betrifft neben Getränkeflaschen aus Glas und Joghurtgläsern aber eben auch PET-Flaschen.

Dabei gilt das Recycling von Altglas als die Urform moderner Kreislaufwirtschaft und dementsprechend finden sich bereits zu Beginn der 1970er Jahre die ersten staatlichen Ansätze zum systematischen Sammeln gebrauchter Glasverpackungen. In Deutschland wurde 1974 ein solches flächendeckendes Sammelsystem für Altglas aus privaten Haushalten bzw. Gewerbe- und Industriebetrieben eingeführt.

Neben der hohen Verfügbarkeit bzw. Verbreitung gibt es für Glas – im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoffen – allerdings einen entscheidenden Vorteil: das Material lässt sich durch das sogenannte Bottle-to-bottle-Recycling (dt. Flasche-zu-Flasche-Recycling) ohne Qualitätsverlust beliebig oft wieder einschmelzen und zu neuen Produkten verarbeiten.

Altglasentsorgung - RESORTI-Blog

Altglasentsorgung mit RESORTI

Die Temperatur ist beim Einschmelzen von Glas niedriger als bei der Neuproduktion. Insofern spart die Kombination von Altglassammlung und Glasrecycling zugleich Energie und schützt  das Klima. Dieser Prozess lässt sich unendlich oft wiederholen, was Glas zu einem sehr umweltfreundlichen Material und wertvollen Rohstoff für die Wiederverwertung macht – anders als z.B. Kunststoffflaschen. In unserem Beitrag Von der Flasche zum Fleecepullover: Entsorgung von PET-Flaschen gehen wir näher darauf ein.

Der Recycling-Kreislauf von Glas und Altglas

Der Recycling-Kreislauf von Glas läuft – grob umrissen – in folgenden acht Schritten bzw. Phasen ab:

  1. Verbraucher entsorgen ihr Altglas in farblich sortierten Glascontainern (Braunglas, Grünglas und Weißglas).
  2. In Aufbereitungsanlagen werden grobe Störstoffe aus dem gesammelten Altglas entfernt.
  3. Es folgt die Zerkleinerung zu Glasscherben.
  4. Anschließend werden diese Scherben automatisch von Fremdstoffen wie Papier und Metall befreit. Diese lassen sich natürlich ebenfalls recyclen.
  5. Maschinen sieben die Glasscherben.
  6. Das gereinigte und vorsortierte Altglas kommt dann zum Einschmelzen in die Hochöfen der Glashütte.
  7. Es folgt die Formung, beispielsweise zu neuen Glasflaschen oder Einmachgläsern.
  8. Daraus entstehen dann die fertigen Endprodukte und Glasverpackungen.
Recycling-Kreislauf von Glas - RESORTI-Blog

In acht Schritten vom Altglas zum neuen Produkt: der Recycling-Kreislauf von Glas. (c) RESORTI-Blog

Glasrecycling ohne Altglassammelbehälter funktioniert nicht

Wie einleitend bereits erwähnt, nimmt Glas im Rahmen des Recyclingprozesses eine zentrale Rolle ein. Allerdings muss der Rohstoff Glas, genauer gesagt Glasverpackungen, auch gesammelt werden. Sprich, ohne passende Sammelbehälter ist Glasrecycling in seiner jetzigen Form nicht durchführbar. Bundesweit stehen dazu inzwischen über 300.000 Altglascontainer an Straßenecken bzw. häufig auch vor Supermärkten oder Einkaufzentren.

Vor diesem Hintergrund lautet die erste Regel: Sammeln Sie altes Glas und Flaschen bei sich zuhause, sodass sich der Gang zum Altglascontainer am Ende auch wirklich lohnt. Denn das hier gesammelte Glas ist zu 100 Prozent ohne Qualitätsverluste wiederverwertbar. Die durch Entsorgung gesammelten Glasverpackungen und Mehrwegflaschen machen inzwischen bis zu 90 Prozent der Rohstoffe für neues Glas aus.

Glas hat eine Recyclingquote von 100 % – wenn man es korrekt entsorgt

Glas richtig sortieren: Was gehört in den Glascontainer?

Was kommt in Glascontainer? Altglas richtig entsorgen: Was in den Container gehört und was nicht. Folgende Tabelle vereinfacht Ihnen die Altglasentsorgung.

Gehört ins Altglas Gehört nicht ins Altglas
Flakons aus Glas Autoscheiben und PKW-Lampen
Getränkeflaschen Behälter aus Bleikristall (z.B. Aschenbecher)
Konservengläser Blumentöpfe und Vasen
pharmazeutische Glasbehälter Fensterglas
sonstiges Verpackungsglas Glasdekoration wie Weihnachtsbaumkugeln
Glasgeschirr und Trinkgläser
Glaskochfelder (Ceran)
Glüh- und Energiesparlampen
Kaminglas
Leuchtstoffröhren
Lichterketten
Monitor- und Fernseherglas
Porzellan, Keramik und Steingut
Spiegel

Bei der Glasentsorgung kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Zumindest so lange man ein paar Grundregeln beachtet, was in den Glascontainer gehört und was nicht. So nehmen viele Leute an, dass Sie jede Form von Glasmüll – egal ob leere Flasche oder Glasgefäß – in diesen Sammelcontainern loswerden können. Aber auch hier gibt es – ähnlich wie bei der farblichen Trennung von Altglas -, eine einfache Faustregel: Im Altglascontainer dürfen Sie fast alles entsorgen, was im Ganzen durch die Öffnung passt. Nur Scherben sollten Sie hier nicht unbedingt in Massen einwerfen. Die gehören eher in den Restmüll.

bild von altglascontainer weissglas - RESORTI Blog

Was gehört in den Altglascontainer? – RESORTI gibt Tipps!

Glas-Recycling leicht gemacht: Was ist Altglas und darf in den Glascontainer?

Ganz einfach: Alles was in die Kategorie Verpackungsglas bzw. Hohlgläser gehört, dürfen Sie auch in den passenden Altglascontainer werfen. Im Detail können die folgenden Gläser im Altglas entsorgt werden:

  • Hohlglas wie z.B. Gläser mit Schraubverschluss, wie z.B. Marmeladen-, Honig-, Gurken- oder Olivengläser.
  • Glasflaschen, wie z.B. Sekt-, Sirup- oder Schnapsflaschen.
  • Pharmazeutische Glasbehälter und Flaschen.
  • Kleinere Fläschchen aus Glas, wie z.B. von Hustensaft, Parfüm oder Nagellack.

Altglas nach Farben trennen: Was kommt beim Altglas-Recycling in welchen Container?

Am Container angelangt stehen viele Leute vor dem nächsten Problem der Altglasentsorgung: der Farbsortierung. Weißglas, Braunglas und Grünglas lassen sich noch recht gut anhand der Farben unterscheiden. Doch wohin mit der blauen Prosecco Flasche?

Blaues Glas wohin - oder in welchen Glascontainer entsorgt man blaues Glas? RESORTI-Blog: Altglasentsorgung und Glasrecycling

Blaues Glas wohin – oder in welchen Glascontainer entsorgt man blaues Glas? RESORTI-Blog: Altglasentsorgung und Glasrecycling

Während man in Österreich nur zwischen Weiß- und Buntglas unterscheidet, lautet die wichtige Grundsatzregel des Glascontainers in Deutschland: Alle weiteren Farben, wie zum Beispiel blau, gelb oder rot, mit in den Glascontainer für Grünglas entsorgen! Denn dieses Buntglas kann beim Recycling problemlos mit anderen Farben vermischt werden.

Auch Glasflaschen, die jahrelang in der Natur lagen und nun verwittert und moosbewachsen sind, gehören in den Altglascontainer. Da hier dementsprechend keine konkrete Glasfarbe mehr zu erkennen sein dürfte, sollten Sie diese Flaschen (wie auch andere, nicht direkt zuzuordnende Farben) in den grünen Behältern entsorgen. Die modernen Glasaufbereitungsanlagen sind in der Lage, auch stark verschmutztes Glas nach einer Vorzerkleinerung einem geordneten Recyclingkreislauf zuzuführen.

Eine zusätzliche Orientierung, welches Glas in welchen Container gehört, bieten die Recyclingcodes für die verschiedenen Glassorten:

Muss ich leere Glasverpackungen und Gläser für den Altglascontainer ausspülen?

Wer sein Altglas in den eigenen vier Wänden sammelt dürfte ein nur sehr geringes Interesse an Rückständen von Speiseresten usw. haben. Riecht mit der Zeit nicht sonderlich gut, schimmelt und lockt unter Umständen auch noch Ungeziefer an. Viele Leute spülen daher Glasbehälter wie z.B. Marmeladengläser gründlich aus, was eigentlich nicht notwendig ist. Ein gründliches Auskratzen der leeren Gläser, Glasbehälter und Flaschen reicht vor dem Wurf in den Glascontainer völlig aus. Und gegen schlechten Geruch und Ungeziefer hilft auch beim Altglas: Einfach den Deckel bis zur finalen Entsorgung wieder drauf schrauben. Spart definitiv Wasser. Eine Ausnahme stellen Honiggläser dar. Diese sollten Sie vor der Entsorgung ausspülen. Andernfalls können sich die Bienen mit der amerikanischen Faulbrut, auch als Bienenpest bekannt, infizieren.

Darf ich auch volle Gläser zum Altglas geben?

Es findet sich vereinzelt zwar immer wieder die Behauptung, dass man auch volle Gläser in den Container werfen könne, dies ist aber so nicht korrekt. Denn Glasverpackungen sollten Zuhause ausgeleert und im „löffelsauberen“ Zustand entsorgt werden. Je nach Inhalt der Gläser gehört dieser dann in den Rest- bzw. Hausmüll.

Kann ich Gläser mit Deckel bzw. Kronkorken in den Glascontainer werfen?

Schraubverschlüsse, Korken und andere Deckel von benutzen Gläsern und Flaschen haben im Altglasrecycling eigentlich nichts zu suchen und gehören stattdessen – je nach Material -, in die gelbe Tonne oder den Restmüll (siehe dazu auch den Beitrag Kunststoff richtig entsorgen). Grundsätzlich können moderne Glasaufbereitungsanlagen diese Verschlüsse zwar aussortieren bzw. anschließend auch der Widerverwertung zuführen, dazu ist aber eben auch ein höherer Energieverbrauch nötig. Deshalb besser vorher trennen. Im Zweifelsfall aber bei der Entsorgung lieber die Deckel auf dem Altglas lassen, anstatt diese neben bzw. auf den Glascontainer zu legen. Dort werden sie nämlich auf keinen Fall dem Recycling-Kreislauf zugeführt bzw. verschmutzen auch noch die Umgebung.

Darstellung Weißglascontainer, Grünglascontainer, Braunglascontainer - RESORTI-Blog

Weißglascontainer, Grünglascontainer oder Braunglascontainer – was gehört wohin? – RESORTI-Blog

Muss ich die Etiketten auf den Flaschen und Gläsern vor der Entsorgung entfernen?

Nein, Etiketten und/oder Aufkleber an Verpackungsglas braucht man vor der Entsorgung nicht extra zu entfernen. Fremdstoffe und Verunreinigungen wie z.B. Papierreste bzw. Anhaftungen von Kunststoff- bzw. Metall werden im Rahmen des Glasrecycling-Prozesses automatisch getrennt.

Kann ich Altglas rund um die Uhr an öffentlichen Altglassammelbehältern entsorgen?

Theoretisch ja, praktisch aber definitiv NEIN. Denn der Einwurf von Altglas in den Container bzw. das Leeren der Sammelbehälter ist eine ziemlich laute Angelegenheit. Vor allem wenn die Glascontainer in direkter Nachbarschaft zur eigenen Wohnung stehen. Jeder, der/die schon mal ein Glas fallen lassen bzw. einen Spiegel zerbrochen hat, dürfte eine ungefähre Vorstellung davon haben. Zwar gibt es bezüglich konkreter Uhrzeiten keine bundesweit einheitliche Regelung, das Umweltbundesamt empfiehlt auf seiner Website aber folgende Uhrzeiten zur Orientierung für Nutzer und Betreiber:

  • Einwurfzeiten für Altglassammelbehälter: Werktags zwischen 7:00 Uhr und 20:00 Uhr. Am Wochenende idealiter überhaupt nicht, wobei dies auf kommunaler Ebene zumindest für den Samstag etwas lockerer gehandhabt wird.
  • Container sollten möglichst nicht nach 17:00 Uhr und nur während nicht lärmsensibler Zeiten entleert werden.

Sollten Sie trotzdem unsicher sein, wie es sich bei einem Recycling-Platz für Altglas im Detail verhält, ist auf jedem Container ein großes Schild bzw. ein Aufkleber angebracht, auf dem sowohl die Tage als auch die Uhrzeiten angegeben sind, an denen das Einwerfen von Flaschen und Glasbehältern erlaubt ist.

Einwurfszeiten für Altglascontainer - Hinweisschild. Altglasentsorgung und Glasrecycling RESORTI-Blog

Einwurfszeiten für Altglascontainer – Hinweisschild. Altglasentsorgung und Glasrecycling RESORTI-Blog

Was tun, wenn der Altglascontainer voll ist?

Altglascontainer werden in der Regel wöchentlich bzw. in regelmäßigen Abständen geleert. Trotzdem kann es natürlich immer passieren, dass ein Behälter voll ist. In einem solchen Fall sucht man am besten einen anderen Depotcontainer auf bzw. nimmt sein Altglas wieder mit nach Hause. Manche Kommunen kommunizieren die konkreten Leerungszeiten direkt auf den Containern, im Zweifelsfall lassen sich diese Informationen aber immer auf der offiziellen Website der Stadt bzw. telefonisch abrufen.

Kann ich Flaschen und Glasbehälter auf oder neben dem Container abstellen?

Auch hier lautet die Antwort definitiv NEIN! Neben der Verschmutzung der Umwelt kommen in diesem Zusammenhang noch zwei weitere Aspekte zum Tragen. Zum einen erschweren abgelegte bzw. abgestellte Flaschen und Gläser den Abtransport der Altglascontainer, zum anderen können sie relativ schnell kaputt gehen. Ihre Scherben auf dem Gehweg bzw. der Straße gefährden dann aber nicht nur Fahrzeugreifen (PKWs, Fahrräder usw.), sondern im schlimmsten Fall auch noch Menschen und Tiere.

Sammelcontainer für Braunglas und Grünglas.

Sammelcontainer für Braunglas und Grünglas.

Was darf nicht im Altglascontainer entsorgt werden?

Alles, was nicht unter die zuvor genannten Glasbehälter-Kategorien fällt bzw. nicht durch die Öffnung des Altglascontainers passt, gehört dort auch nicht hinein. Die Realität am bzw. in den Sammelstellen sieht aber nach wie vor deutlich chaotischer aus. Deshalb im Folgenden eine Übersicht inkl. Begründung, weshalb bestimmte Glassorten nicht in den Altglascontainer entsorgt werden sollten:

  • Flaschen und Gläser, die eigentlich für den Mehrweg-Gebrauch gedacht sind. So lange diese noch brauchbar sind, sollten sie auch wiederverwendet werden. Als Glasscherben entsorgt man sie dann aber  – ähnlich wie Trinkgläser oder Porzellan/ Keramik – in den Hausmüll und belastet damit nicht unnötig den Kreislauf des Glasrecycling.
  • Auch Trinkgläser gehören nicht in den Altglas-Container, weil sie sind in der Regel deutlich dicker bzw. robuster als Verpackungsglas sind. Das für die Trinkglas-Herstellung verwendete Glas verfügt deshalb über einen deutlich höheren Schmelzpunkt und muss während des Recycling-Prozesses von Altglas als Fremdstoff wieder herausgefiltert werden. Ein unnötiger Mehraufwand an Energie, der zugleich aber erklärt, weshalb man dieses Glas eben NICHT in die Container für Glas entsorgen sollte.
  • Dieses Argument gilt übrigens auch für Behälter und Flaschen aus Bleikristall, wie z.B. Blumenvasen, Aschenbecher, Kronleuchter oder Weingläser. Das hier verwendete Glas muss im Zuge des Glasrecyclings ebenfalls als Fremdstoff herausgefiltert werden.
  • Steingut und Keramik.
  • Glühbirnen, Leuchtstoffröhren und sonstige Leuchtmittel. Diese können Sie als Verbraucher an den entsprechenden Sammelstellen in Supermärkten und Elektronikläden abgeben und gehören nicht zum Glas-Recycling. Dies gilt auch für Energiesparlampen.
  • Flachglas wie z.B. zerbrochenes Porzellan und Scherben von Spiegeln, Fensterglas und  Autoscheiben entsorgt man im Rest- bzw. Hausmüll und wirft sie nicht in den Glascontainer.
  • Weihnachtsbaumkugeln
  • Ceran-Kochfelder

Aber getrenntes Altglas wird doch wieder zusammengeführt?

Der Mythos, dass die Trennung von Altglas unsinnig ist, weil alle Gläser auf den Lastern wieder in ein großes Behältnis kommen, hält sich hartnäckig. Dabei ist er aber falsch.

Denn wer sich die Zeit nimmt und die Leerung im Detail verfolgt wird erkennen, dass die Müllwagen systematisch vorgehen. Sie haben verschiedene Kammern bzw. Behälter für Grün-, Weiß und Braunglas. Das ist besonders gut von einer Erhöhung aus zu sehen. Insofern ist hier die korrekte Trennung umso wichtiger, zumal Weißglas nur dann profitabel recycelt werden kann, wenn es nicht durch andere Farben verunreinigt ist.

Die Bedeutung von Altglas für Herstellungsprozess von Glas

Glas entsteht durch Schmelzen von Quarzsand, Soda und Kalk, also mithilfe von Rohstoffen, die in großen Mengen vorhanden sind. Abhängig davon, welches Glasprodukt entstehen soll, werden die Bestandteile unterschiedlich gemischt. Bei Temperaturen ab 1.600 Grad Celsius verbinden sie sich zu einer zähen Glasschmelze, die sich bei rund 1.000 Grad Celsius in beliebige Formen bringen lässt.

Martin Koch (c) RESORTIMartin Koch von RESORTI: Für das ordentliche Sammeln und Entsorgen von Altglas benötigen Sie das entsprechende Equipment. Sammeln Sie alte Marmeladengläser, leere Flaschen bei sich Zuhause in entsprechenden Abfallbehältern und erleichtern Sie sich selbst die Entsorgung. RESORTI bietet ein großes Sortiment an Wertstoffsammlern und Abfalltrennsystemen, die Ihre Müllorganisation erleichtern.

Zum besseren Verständnis des Glasrecyclings und der daran gekoppelten Prozesse, zunächst ein paar einleitende Bemerkungen zur Basis, sprich dem Rohstoff Glas. Dieser basiert wesentlich auf der Kombination von Siliciumdioxid, Kalk, Asche, Dolomit und Soda. Während diese Bestandteile als natürliche Vorkommen relativ einfach zu beschaffen sind, erfordert die zum Einschmelzen benötigte Temperatur von 1600 Grad einen relativ hohen Energieaufwand. Kurzum, die Herstellung von Rohglas bindet einige Ressourcen. Und an diesem Punkt setzt das Recycling von Altglas an.

  • Abgesehen davon, dass Altglas nicht langfristig deponiert werden muss, lässt sich durch den Zusatz von Scherben aus Altglas auch der benötigte Energiebedarf bei der Produktion deutlich senken. Gegenüber dem ursprünglichen Herstellungsprozess verringert sich je Prozentpunkt Altscherbenanteil die benötigte Schmelzenergie um ca. 0,3%. Vor diesem Hintergrund kann die moderne Glasherstellung kann durch die Verwendung von Altglasscherben bundesweit jährlich rund 20% in diesem Bereich einsparen. Im Vergleich zu den 1970er Jahren hat sich die diesbezügliche Energieeffizienz sogar um 77 % verbessert.
  • Dies gilt auch für die benötigten Rohstoffe. Während die Herstellung einer Tonne Rohglas ursprünglich ca. 1,2 Tonnen der oben genannten Rohstoffe benötigte, hat Altglas den Quarzsand als Hauptbestandteil – zumindest in der Behälterglasherstellung – abgelöst. So besteht bundesweit jede Glasflasche aus ca. 60 Prozent Altglas. Ein weiterer Vorteil: Selbst der Scherbenausschuss kann von den Herstellern wiederverwendet werden, wobei hier der jeweils benötigte Reinheitsgrad entscheidend ist. D.h. farbiges Glas taugt nicht zur Herstellung von Weißglas, aber auch Keramikscherben oder Steine können den Produktionsprozess stören.

Glas-Recycling und Verwertungsquoten von Behälterglas: Zahlen zur Altglasentsorgung in Deutschland

Die zuvor skizzierte Entwicklung spiegelt sich dann auch in den Statistiken wieder. Exemplarisch einige Zahlen für Deutschland aus dem Jahr 2014: In diesem Jahr wurden bundesweit über sieben Millionen Tonnen Glas produziert. 54,2 Prozent davon war Behälterglas, darunter fällt auch Altglas.

  • Pro Jahr werden rund 2 Millionen Tonnen Recyclingglas gesammelt.
  • An über 300.000 Container-Sammelstellen und Standorten (Glascontainer und Wertstoffhöfe) kann man in Deutschland sein Altglas entsorgen.
  • Der Anteil des verwerteten Glas ist im Zeitraum von 2007 bis 2013 von 83,7 auf 88,7 Prozent angestiegen.
  • Der Einsatz einer Tonne Recyclingglas spart über 300 kg CO2.
bild von glasproduktion in deutschland

So setzt sich die Glasproduktion in Deutschland zusammen

Seit Beginn der systematischen Altglassammlung in den 1970er Jahren hat sich in Deutschland der Anteil von Behälterglas bei der Glasherstellung stetig gesteigert. Sah die Verpackungsordnung von 1996 diesbezüglich noch eine Verwertungsquote von mindestens 70% vor, schaffte man hier 2004 einen Maximalwert von 91, 2%. Diese wurde seitdem zwar nicht mehr ganz erreicht, hat sich bis 2015 aber bei einem Wert um ca. 85% eingependelt. Glasrecycling funktioniert auf jeden Fall. Dies belegen auch die Quoten für die Verwertung von Glas aus gebrauchten Verpackungen seit 2007, die das Umweltbundesamt (UBA)auf seiner Website zur Verfügung stellt:

  • 2007: 83,70%
  • 2008: 82,20%
  • 2009: 82,50%
  • 2010: 86,00%
  • 2011: 88,40%
  • 2012: 84,70%
  • 2013: 88,70%
  • 2014: 89,00%
  • 2015: 85,20%

Das UBA weist in diesem Zusammenhang allerdings auch darauf hin, dass die statistischen Angaben über die Verwertungsquoten von Behälterglasscherben nach 2006 mit Vorsicht zu genießen sind. Bis 2006 stammten alle Zahlen von der Gesellschaft für Glasrecycling und Abfallvermeidung mbH (GGA), deren kartellrechtliches Verbot aber dazu führte, dass alle späteren Angaben zu den Recyclingquoten von Altglas fortan aus verschiedenen Abfallstatistiken sowie den jährlichen Erhebungen zum Aufkommen bzw. Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland entnommen werden müssen. Vor diesem Hintergrund dürften die genauen Entwicklungen bzw. Zahlen in Abhängigkeit der genutzten Daten immer etwas variieren.

Fazit: Checkliste zum richtigen Glasrecycling

Mit der korrekten Altglasentsorgung unterstützen Sie den Recyclingprozess und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei. Entsorgen Sie Ihr eigentlich recyclingfähiges Glas fälschlicher Weise im Restmüll, landet dies zu 80 Prozent in der Verbrennung und ist somit aus dem Wiederverwertungskreislauf entfernt. Damit Sie in Zukunft Ihr Altglas auch in den richtigen Container entsorgen, fassen wir Ihnen abschließend nochmals die wichtigsten Punkte zum Glasrecycling zusammen:

  • Faustregel: Was nicht durch die Öffnung des Altglascontainers passt, gehört dort auch nicht hinein.
  • Folgende Glassorten kommen in Altglascontainer: Glasverpackungen und Hohlgläser für Lebensmittel (z.B. Flaschen und Konservengläser), pharmazeutische (z.B. Medizinfläschchen) sowie kosmetische Glasbehälter (Cremetiegel, Parfümflaschen usw.).
  • Beim Einwurf darauf achten, dass das Glas nach Farben getrennt bleibt. Nur so können aus den gesammelten Scherben später neue Glasverpackungen in der jeweiligen Farbe herstellen. Alle Gläser, die sich nicht eindeutig Weiß-, Braun- oder Grünglas zuordnen lassen, kommen in den Grünglascontainer.
  • Die ins Altglas gegebenen Hohlgläser sollten leer und ohne Verschluss sein. Deckel, Kronkorken usw. gehören eher in die Gelbe Tonne. Ein vorheriges Ausspülen ist nicht nötig.
  • Trinkgläser, Porzellan, Keramik, Steingut, aber auch Flachglas (Fensterscheiben, Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen gehören aufgrund ihrer verschiedenen Glaszusammensetzung und des daraus resultierenden höheren Schmelzpunktes nicht in den Altglascontainer. Sie sind Fremdstoffe den Kreislauf des Glasrecyclings.
  • Die gilt auch für jegliche Form von Leuchtmitteln und Energiesparlampen. Diese gehören in den Restmüll bzw. können bei vielen Sammelstellen (Drogerie- und Elektromärkte, Wertstoffhöfe usw.) abgegeben werden.

Weitere Details – auch zu anderen Abfallarten – finden Sie auf unserer Übersichtsseite „Welcher Müll in welche Tonne?

Weitere Informationen zum Thema Altglas und Glas-Recycling