Für ein möglichst nachhaltiges Recyclen von Abfall ist die richtige Mülltrennung ein wichtiger Schritt, den jeder von uns machen kann. Zwar sind die Grundlagen der Abfallsortierung soweit klar, aber bei verschiedenen Materialien und Verpackungen stellt sich schnell die Frage: Welcher Müll kommt eigentlich in welche Tonne?
An dieser Stelle haben wir für Sie die wichtigsten Abfallsorten für alltäglich anfallende Stoffe aufgelistet und erklären, was bei der korrekten Mülltrennung zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
Bitte beachten Sie: Wir freuen uns zwar über Ihre Nachrichten rund um Müllentsorgung, nehmen allerdings keine Materialien zum Recycling an. Wenden Sie sich dafür bitte an Ihren örtlichen Müllentsorgungsbetriebe bzw. die Stadtverwaltung. Vielen Dank!
Die korrekte Trennung von Hausmüll
Kunststoff in den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne, Altpapier hat ebenfalls einen eigenen Abfallbehälter, dazu noch Bioabfall, Restmüll und vielleicht die Wertstofftonne: Die Sortierung des klassischen Hausmülls ist nicht immer so einfach. Denn viele Verpackungen von Haushalts- und Lebensmittel bestehen aus Verbundstoffen, bei denen verschiedene Materialien wie Kunststoff und Papier gleichzeitig zum Einsatz kommen. Und dazu kommen noch Deckel, Etiketten, Sichtfolien und mehr.
Wie die korrekte Mülltrennung von Restmüll, Verpackungen, Papier & Co. aussieht und was in welche Tonne gehört, haben wir in folgenden Beiträgen veranschaulicht:
Besonderen Hausmüll entsorgen
Im normalen Haushalt fallen von Zeit zu Zeit auch andere Arten von Abfall an, der nicht so einfach einer Tonne zugeordnet werden kann. Wir erklären, wie Sie alte Kleidung und Textilien oder Tannenbäume (für die es eine bessere Verwendung als die Biotonne gibt) korrekt entsorgen:
Hausgeräte und Elektronik
Die Entsorgung von Elektromüll wie Computer, Smartphones, Batterien, Leuchtmitteln und anderen Teilen über den Restmüll oder den gelben Sack ist aufgrund der einzelnen Bauteile nicht möglich und oft sogar verboten. Für den Endverbraucher gestaltet sich die Entsorgung dank Sammelstellen bzw. Wertstoffhöfen glücklicherweise dennoch einfach.
Aber mittlerweile gibt es sogar noch weitere Möglichkeiten, dank denen Wertstoffe wie der alte, aber noch funktionsfähige Computer nicht gleich auf den Schrott wandern. Aber lesen Sie selbst:
Gefährliche Abfälle entsorgen
Auch fernab von Elektrogeräten fällt immer wieder Problemmüll an, deren Entsorgung aufgrund giftiger oder andersweitig problematischer Stoffe schwierig ist. Wie ist damit umzugehen, wie sieht hier die Wiederverwertung aus bzw. ist sie überhaupt möglich? Wir informieren:
Sortierhilfe zur korrekten Mülltrennung
Während wir in den einzelnen Beiträgen im Detail erklären, wie die Entsorgung unterschiedlicher Abfallarten funktioniert und was anschließend passiert, stellen wir Ihnen hier kurz und knapp zusammen, welcher Hausmüll in welche Tonne gehört.
Dieser Müll gehört in die Biotonne
- Blumenerde
- Gartenabfälle (Blumen, Strauch- und Rasenschnitt, Laub, Zweige, Unkraut)
- Essensreste, auch gekochte Speisen
- Haare und Federn
- Joghurt und Quark
- Kleintierstreu, Heu und Stroh (auch mit Exkrementen) in haushaltsüblichen Mengen und sofern es keine mineralischen Produkte sind
- Küchenabfälle (Brot, Obst, Gemüse, Kaffeefilter und -satz, Teebeutel, Eierschalen usw.)
- Sägemehl von unbehandeltem Holz
- Papier (Tüten oder Zeitungspapier) für die Umwicklung feuchter Abfälle
Was darf in die gelbe Tonne (Plastikabfall)?
- Verpackungen jeglicher Art, beispielsweise (Aluminium-)Folien (von Wurst, Aufschnitt, Käse..), Becher (Sahnebecher, Joghurtbecher, Margarineverpackunen…), Behälter, (Sprüh-)Dosen und Tuben von Spül-, Wasch- und Körperpflegemitteln
- Eimer von Wand- und Fassadenfarbe
- Einweggeschirr
- Getränkekartons (von Milch, Saft, Wein)
- Kronkorken
- Netze (von Kartoffeln, Obst)
- Plastikblumentöpfe (sofern nicht zu groß)
- Plastiktragetaschen
- Sterilverpackungen
- Styropor
- Tierfutterdosen
- Zahnpastatuben
Das gehört in die Papiertonne (blaue oder grüne Tonne)
- Briefpapier, Kopierpapier, EDV-Papier
- Briefumschläge (ohne Sichtfenster)
- Bücher ohne Rücken
- Kataloge, Illustrierte, Broschüren, Prospekte (Plastikhüllen separat entsorgen!)
- Papiertüten
- Telefonbücher
- Zeitungen und Zeitungsbeilagen
Welcher Abfall darf in den Restmüll (graue Tonne)?
- Asche
- Benutzte Taschentücher, Servietten & Co.
- Hygieneartikel
- Kaputtes Glas, Glühbirnen und Porzellan
- Kunststoffprodukte, die keine Verpackungen sind (Zahnbürsten, Malerfolie,…)
- Staubsaugerbeutel
- Windeln
- Zigarettenstummel
Korrekte Abfalltrennung mit RESORTI: Welcher Müll kommt wohin?
Welchen Müll werfen wir wie oft weg?
Die meisten der oben aufgeführten Müllarten fallen in Deutschland unter den Begriff des sogenannten Siedlungsabfalls. Und dazu gibt es eine ganze Reihe interessanter Statistiken, etwa die Frage, welche Art von Abfall überhaupt wie oft anfällt.
Das Statistische Bundesamt hat in der „Abfallbilanz 2015“ festgehalten, dass insgesamt 45.930.000 Tonnen Siedlungsabfälle weggeworfen wurden. Prozentual gesehen sieht die Aufteilung folgendermaßen aus:
- Hausmüll und hausmüllhähnlicher Gewerbeabfall (Sammlung über Müllabfuhr): 30,8%
- Papier, Pappe und Kartonagen: 17,6%
- Leichtverpackungen und Kunststoffe: 13%
- Biologisch abbaubarer Garten- und Parkabfall: 12,6%
- Abfälle aus der Biotonne, also Biomüll: 9,2%
- Altglas (Sammlung über Glascontainer): 5,6%
- Sperrmüll: 5,4%
- Elektroaltgeräte: 1,3%
- Sonstiger Abfall wie Verbunde, Metalle oder Textilien: 4,5%
Statistiken zur Recyclingquote
Der Gedanke hinter der korrekten Müllsortierung scheint klar: Bei einer besseren Trennung des Abfalls kann mehr Müll wiederverwendet werden. Diese Kennzahl ist auch als Recyclingquote bekannt und hierzu gibt es einige interessante Daten.
So lag die Recyclingquote bei den bereits erwähnten Siedlungsabfällen im Jahr 2015 bei 66,7%. Das für 2020 im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetz angestrebte Ziel von 65% ist damit schon erreicht. Im europäischen Vergleich sind wir damit übrigens Spitzenreiter und übertreffen jetzt schon die ebenfalls von der EU für das Jahr 2035 anvisierten 65%.
Das Umweltbundesamt weist allerdings selbst darauf hin, dass es bei manchen Müllarten noch Handlungsbedarf gibt. Zudem gibt es Fragen bzw. Kritik an der Definition von Recycling und der Ermittlung der deutschen Recyclingquoten (siehe dazu Link am Ende der Seite).
Die Kehrseite: Die Müllmenge wächst
Auch wenn Deutschland bei der weiteren Verwertung also im europäischen Vergleich gut dasteht, ist die tatsächlich produzierte Menge an Abfall ein Problem. Als Beispiel: Jeder Bundesbürger brachte es 2016 auf durchschnittlich 626 Kilo (!) Siedlungsmüll. Und diese Zahl wuchs von 2005 bis 2016 insgesamt um 11 Prozent. EU-weit war im gleichen Zeitraum eine Reduktion von 4% zu verzeichnen.
Was können wir daraus lernen? Die Mülltrennung funktioniert in Deutschland gut, wenn man die Recyclingquote als Bewertungsgrundlage nimmt (wobei eine noch bessere Sortierung natürlich immer hilft und gewünscht ist).
Gleichzeitig sollte ebenfalls ein Ziel sein, gar nicht erst so viel Abfall zu produzieren. Neben dem Sortieren wird also das Thema Müllvermeidung (vor allem beim Verpackungsmüll und unnötigen Abfällen wie etwa Plastiktüten) immer wichtiger.
Aber hilft die Mülltrennung denn überhaupt wirklich?
Noch immer hört man Stimmen, die den Sinn einer korrekten Mülltrennung in Frage stellen. Vermeintliche Argumente gibt es viele, die Antwort bleibt aber stets die gleiche: Ja, es ist wirklich sinnvoll, nur die richtigen Abfälle in Restmülltonne & Co. zu werfen.
Denn zum Einen sind die Recyclingquoten höher, wenn der Müll auch in der richtigen Tonne landet: Mehr Abfall kann so dem Wiederverwertungsprozess hinzugefügt werden. Altglas beispielsweise lässt sich beliebig oft neu nutzen. Und daraus ergibt sich der nächste entscheidende Punkt: Produktionsbetriebe müssen keine neuen Rohstoffe nutzen, wenn sie Verpackungen herstellen. Und das wiederum trägt zu einem weniger hohen Energieaufwand bei.
Weitere Informationen und Statistiken zur Mülltrennung und Abfallmengen
- Das Umweltbundesamt informiert über Siedlungsabfälle
- n-tv berichtet über die Deutschen als Recycling-Meister und die Kritik an der Quotenermittlung
- Interaktive Karte vom Umweltbundesamt: In welchem Kreis fiel 2016 wie viel Haushaltsabfall an?
- Das Institut der Deutschen Wirtschaft mit Informationen zu Recyclingquoten und Statistiken in Europa
- So machen es Unternehmen: Daten und Fakten zur Umweltbilanz vom Grünen Punkt
- Die Wirtschaftswoche informiert über Müll in der Stadt