RESORTI-Blog Branchennews - Oktober 2018

Branchennews #27 – Oktober 2018

Interessante Meldungen und Beiträge zu den RESORTI-Themenfeldern Recycling, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung aus Deutschland und der ganzen Welt. Mit dabei sind spannende Beiträge rund um den allgegenwärtigen Themenkomplex Plastik und Müll. Dazu gibt es bekannterweise einige Probleme, aber auch einige Lösungsansätze. So startete zum Beispiel mit The Ocean Cleanup eine Aktion, um das Meer von Plastik zu befreien. Außerdem halten wir einen Ausblick in die Städte der Zukunft und noch mehr interessante Themen für Sie bereit. Viel Spaß beim Lesen der 27. Ausgabe unserer Branchennews!

Problem: Plastikmüll in der Biotonne

Korrekte Abfalltrennung ist gar nicht mal so einfach, wie man denkt. Neuerdings finden sich in vielen Biotonnen Plastiktüten. Auch wenn manche davon als biologisch abbaubar deklariert sind, ist es besser, diese nicht zu verwenden. Denn viele davon sind final nicht vollständig abbaubar. Ein weiteres Problem besteht darin, dass zwischen den biologisch abbaubaren und den regulären Plastiktüten optisch nicht zu unterscheiden ist. Folge dessen ist, dass viele Menschen fahrlässig Plastik in die Biotonne werfen, da es auf etwas mehr Plastik in den Mülltonnen nun auch nicht mehr anzukommen scheint.

Der Länderreport von Deutschlandfunk Kultur erklärt, warum Plastik – egal in welcher Form – in der Biotonne nichts zu suchen hat. Wer wissen will, wie sich Kunststoff richtig entsorgen lassen, wird im RESORTI-Blog fündig.

Fotoausstellung Global Total: Wohin wandert der Elektroschrott?

Mit dem neuen Elektrogesetz (ElektroG) ist das Thema Elektroschrott omnipräsent. Doch oftmals denken wir gar nicht darüber nach, was mit unseren alten Geräten passiert. Zwar kann man einfach und bequem Elektroschrott per Post entsorgen, jedoch landet der Großteil des Elektroschrotts, auch aus Deutschland, auf Deponien in Afrika oder Asien. Der Fotograf Kai Löffelbein zeigt in seiner Ausstellung Global Total die Folgen des Elektrokonsums.

Einen interessanten Ansatz zeigt das Projekt Labdoo: alte Computer und Laptops entsorgen – und an Schulen, Jugend- und Flüchtlingsprojekte spenden.

Pee-Power: Festival-Toiletten erzeugen Strom

Auf dem riesigen Glastonbury-Festival in England wurde mit Pee-Power die energiegeladenste Toilette der Welt getestet. Pee-Power kann jede Form von organischem Abfall in Energie verwandeln, ohne dabei fossile Brennstoffe zu verbrauchen. Die Wunderwaffe sind mikrobielle Brennstoffzellen: Diese enthalten Bakterien, die sich von Urin ernähren und ihn als ihren persönlichen Treibstoff nutzen. Die biochemische Energie, die dabei als Nebenprodukt entsteht, kann in Elektrizität umgewandelt werden. Während des ganzen Prozess wird die Flüssigkeit gefiltert, sodass jegliche Reststoffe weitestgehend unschädlich an die Umwelt abgegeben werden können und kein Abwassersystem oder eine gesonderte Entsorgung notwendig ist. Das enorm Magazin berichtet.

Aktionsplan für Kampf gegen Plastikindustrie – doch Politiker kuschen vor Wirtschaft

Dass wir ein massives Plastikproblem haben ist nichts Neues. Und auch die meisten Menschen haben die Nase voll vom Plastikwahnsinn. Anfang 2018 hat die EU einen Maßnahmenkatalog vorgestellt. In der EU-Strategie für Plastik in der Kreislaufwirtschaft werden wenig konkrete Vorgaben gemacht. Dies ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass die EU mit ihrem Aktionsplan ganz offen darauf abzielt, die Plastikindustrie zukunftsfähig zu machen – nicht, ihr zu schaden oder sie gar ganz abzuschaffen. Die Politiker kuschen merklich vor der Wirtschaft. Doch ein paar konkrete Vorgaben macht die EU in ihrem Papier dann doch. Bis 2030 sollen beispielsweise alle Kunststoffverpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein.

Radfahren auf Helgoland ist wieder erlaubt – aber nur für Kinder

In den meisten Gebieten in Deutschland erfreut sich das Fahrrad zunehmender Beliebtheit. Auch auf Helgoland werden in Zukunft wieder mehr Räder verzeichnet werden können, denn seit dem 1. Oktober ist Radfahren auf Helgoland für Kinder unter 14 Jahren wieder erlaubt. Grund: Sie sollen Radfahren lernen und gegenüber Gleichaltrigen auf dem Festland keinen Nachteil haben. Alle über 14 Jahren müssen sich auf der Insel, um von A nach B zu kommen zu Fuß bewegen. Mehr als zwei Stunden ist man aber vom einen zum anderen Ende der Insel nicht unterwegs, selbst dann, wenn man schlendert und sich Zeit nimmt. Wer nicht so gerne zu Fuß geht, für den ist Radfahren auf Langeoog zu empfehlen.

Neues Verpackungsgesetz 2019

Die Menge an Verpackungsabfall, die in Deutschland anfällt, ist immens.Um die Auswirkungen von Verpackungsabfällen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern wurde das neue Verpackungsgesetz 2019 (VerpackG) ins Leben gerufen, das zum 1. Januar 2019  die derzeitige Verpackungsverordnung (VerpackV) ablöst. Das neue Verpackungsgesetz gilt für alle Vertreiber, die Verpackungen erstmals gewerbsmäßig in Deutschland in den Verkehr bringen (die sogenannten „Hersteller“) – also für nationale Produzenten genauso wie für Importeure, Online-Händler etc. Diese sollen stärker in die Pflicht genommen werden, um die Verwendung von ökologisch vorteilhaften und recycelbaren Verpackungen voranzutreiben. Lesen Sie, welche neuen Vorschriften und Pflichten mit dem neuen Verpackungsgesetz konkret einhergehen!

Lebenswert wohnen in der Stadt – 6 Ansätze für die Stadtentwicklung

Die Frage, wie wir Städte zu lebenswerten Orten machen können, erfährt immer mehr Aufmerksamkeit. In vielen deutschen Städten herrscht Wohnungsnot. Immobilienverbände schätzen, dass jährlich 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen entstehen müssten. Doch voraussichtlich wird der Bedarf auch in diesem Jahr nicht gedeckt: Es werden wohl 300.000 neue Wohnungen entstehen. Insbesondere bei Sozialwohnungen besteht ein großes Defizit. Doch es geht auch anders: In vielen Städten werden wegweisende Projekte bereits erfolgreich durchgeführt. Ein Blick nach Helsinki, Zürich, Bremen, Wien, Tallinn und Hamburg zeigt, was alles möglich ist.

The Ocean Cleanup – Meeresstaubsauger soll den Pazifischen Müllstrudel bekämpfen

Kann dem Problem von Plastikmüll im Meer beigekommen werden? Schätzungsweise befinden sich 1,8 Billionen Plastikteile alleine im am stärksten verschmutzten Pazifikgebiet zwischen Kalifornien und Hawaii, das sich über eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern erstreckt. The Ocean Cleanup sagt dem Plastikmüll nun den Kampf an. Ein riesiger Meeresstaubsauger soll im Pazifische Müllstrudel Plastik aus dem Meer fischen. Dies ist die größte Meeressäuberungsaktion der Geschichte.

Skurrile Bilder – Baum lässt sich beim Wachsen nicht von Parkbank behindern

Ein 80 Jahre alter Platanenbaum in Dublin hat sich im Laufe der Jahre in seinem Wachstumsprozess von keinem Hindernis stören lassen, sondern ist unbeirrt weiter gewachsen und hat eine gusseiserne Parkbank verschluckt. Lassen Sie sich diese skurrilen Bilder nicht entgehen!

Smart Street – Österreichischer Mast-Hersteller testet multifunktionales Tragwerk

Eine Verkehrsfluss-gerechte Schaltung von Ampeln, Signalanlagen, eine bedarfsgerechte Beleuchtung und Ladestationen für E-Bike, E-Cars und Handy, Videoüberwachung, SOS-Notrufanlagen und Notbeleuchtung, WLAN und Infopanels als Informationspunkte wie auch Strom- und Wasseranschlüsse, Sprühnebelanlagen zum Kühlen, Sitzgelegenheiten und Stadtmobiliar und noch vieles mehr, das der Straßennutzer benötigt, bietet die Smart Street der Fa. Fonatsch GmbH. Ziel ist, die Straßenbenutzung sicherer und komfortabler zu machen. Pilothaft wurde die Smart Street nun am Firmengelände der Fa. Fonatsch GmbH umgesetzt. Dies bietet die Möglichkeit für Planer und Auftraggeber wie Kommunen die Funktionalitäten kennenzulernen und das System weiterzuentwickeln.

Plastic Attack – Verbraucher wollen weniger Plastikverpackungen im Supermarkt

Die Tatsache, dass das Thema Plastik gerade die Gemüter bewegt, zeigt die Aktionsform Plastic Attack. Hier lassen Kunden im Supermarkt die Plastikverpackungen ihrer Einkäufe zurück und signalisieren auf diese Weise, dass sie diese teilweise sinnlosen Verpackungen nicht wollen. Erste Aktionen in der Form gab es bereits in Belgien und in Großbritannien. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Aktionsform verbreitet.

Mobilität und Stadtentwicklung in 2050

In Zukunft wird es immer mehr Menschen auf immer weniger Raum geben. Das stellt die Mobilität vor neue Herausforderungen. Mobilität ist zum Ausdruck von Freiheit, Unabhängigkeit, Individualität und Selbstbestimmung geworden. In Zukunft wird das Bewusstsein für die Sinnhaftigkeit und den Nutzen umfassender Mobilität noch steigen. So wird auch die Senkung des CO2-Ausstoßes durch die gerade beginnende Elektromobilisierung des Straßenverkehrs zum grundlegenden Wirtschaftsprinzip der Zukunft avancieren. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringen wird.