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Bänke weltweit #9: An der Berliner Mauer auf Borkum

Wie kommt ein Stück Berliner Mauer auf die Nordseeinsel Borkum? Das hat sich RESORTI-Leserin Ellen Glaubitz auch gefragt. Sie konnte jedoch in einer gemütlichen Atmosphäre darüber nachdenken, da direkt vor dem Mauerstück eine Sitzbank aufgestellt wurde. Lesen Sie Folge 9 der RESORTI-Leser-Serie Bänke weltweit!

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Die Parkbank auf Borkum vor der dortigen „Berliner Mauer“

Eine schöne Strecke von Berlin nach Borkum – jedes Jahr

In der Ferienzeit zieht es weite Teile der Republik gen Norden ans Meer. Unter ihnen auch Berliner wie mich. Die Entfernung von Berlin (Neukölln) nach Borkum beträgt stolze 600 Kilometer, aber das ist es Familie Glaubitz wert, bereits zum insgesamt 5. Mal übrigens. Letztes Jahr waren wir Radfahren auf Langeoog.

Die Überfahrt mit dem Schiff erfolgt entweder von Emden in Ostfriesland oder Eemshaven in der Niederlande, wenn man aus Richtung Westen kommt. Mit der Fähre dauert die Strecke etwa zwei Stunden, mit dem Katamaran nur eine. Es ist aber von der Nordsee abhängig, wie viele Minuten obendrauf kommen.

Saisonale Angebote haben in Borkum am 29. August zu greifen begonnen – die Hauptsaison geht noch bis Mitte September.

Was macht die Berliner Mauer auf Borkum?

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Ein Stück Berliner Stadtgeschichte – mitten auf Borkum! Und dazu eine Parkbank…

Borkum ist die westlichste der Ostfriesischen Inseln. Nach dem Einfahren ins Borkumer Fahrwasser legt das Schiff an, woraufhin Autos, Fahrräder und Fußgänger gen Inselmitte strömen. Besonderen Zulauf werden die folgenden Sehenswürdigkeiten sein:

  • der Borkumer Strand (Robbenliegeplatz, Strandbuggyfahren, Drachen-Kite-Show),
  • Heimatmuseum und Walknochenzaun (Borkums Geschichte ist mit dem Walfang eng verbunden)
  • der Kletterpark „Kraxelmaxel“,
  • Alter und Neuer Leuchtturm.
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Der Neue Leuchtturm wurde im Jahre 1879 erbaut und steht als Zentrum eines Rondells im Westteil der City. Er ist mit schwarzen Ziegelsteinen erbaut worden, ragt etwa 60 Meter in die Luft und kann von mehreren Seiten aus betreten werden.

Besonderheit: Vor der Südseite des Turms steht ein Stück Berliner Mauer! Monumente des ehemaligen deutsch-deutschen Teilungsbauwerks gibt es zwar zuhauf in Deutschland, doch Borkum ist doch für meine Begriffe ziemlich weit weg davon gewesen.

Auf der Parkbank, die gleich daneben steht, habe ich mich kurz hingesetzt und nach Quellen gegoogelt, die Aufschluss über die Mauer geben könnten. Leider habe ich nichts dazu gefunden, aber immerhin ein paar schöne Minuten mit Mann und Kindern dort genossen.

Berliner Mauer auf Borkum – an höchster Stelle nachgefragt, mit einer Überraschung!

Soweit die Geschichte von Frau Glaubitz, vielen Dank nochmal hierfür. Da RESORTI diese Story gepackt hatte, kamen wir nicht umhin, bei den Gemeindeverantwortlichen (Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum GmbH) einmal nachzuhaken.

Heraus kam eine faustdicke Überraschung! Aber lesen Sie selbst die Antwort:

Willy Brandt vor der Berliner Mauer auf Borkum 1965

Aus: Zeitschrift „Ditjes un‘ Datjes“, 1999, Seite 8. Herausgegeben von der INSEL-WERBUNG.

„Wir haben mit vielen, auch älteren Borkumern gesprochen, jedoch konnte uns kaum jemand eine Auskunft darüber geben. Was wir aber definitiv wissen ist, dass es sich bei dem scheinbaren Berliner Mauerstück auf Borkum nicht um Originalbauwerk handelt. In einer alten Borkumer Zeitschrift haben wir ein Foto von 1965 gefunden, das den damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin und späteren Bundeskanzler Willy Brandt, zusammen mit dem damaligen Borkumer Bürgermeister Friedrich „Fritz“ Klennert, vor dem Mauerstück stehend zeigt. Ob und was die beiden mit dem Mauerstück zutun hatten, warum es dorthin gebaut wurde, wann genau und von wem, konnte uns niemand sagen. Vermutungen wären, aus Solidarität zu Berlin oder auch als Mahnmal.“

So ist das also! Vielen Dank an Frau Burmeister und die Borkumer Wirtschaftsbetriebe. Wer darüber hinaus noch mehr über die „Berliner Mauer“ auf Borkum weiß, dem steht die Kommentarfunktion unten auf dieser Seite zur Verfügung. Frau Glaubitz, RESORTI und alle Borkumer freuen sich sicherlich über weitere Wortmeldungen!

Und in eigener Sache: Wenn auch Sie eine Geschichte zu erzählen haben, bei der ebenfalls eine Parkbank eine Rolle spielte, zögern Sie nicht, sie einzuschicken. Senden Sie uns ein Foto Ihres Funds mit ein paar Hintergrundinformationen und geografischen Angaben an redaktion@resorti.de. Wir freuen uns auf Ihre Mail!

Sie interessieren sich für Sitzbänke? Dann schauen Sie sich unsere Übersichtsseite zu diesem Thema an. Dort finden Sie weitere Informationen, Tipps und Geschichten rund um die Sitzbank als Stadtmobiliar.

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