Wie entsorgt man alte Kleidung und Schuhe richtig? Trotz unzähliger Möglichkeiten, wie Containern, gemeinnützigen Vereinen und Kleiderkammern, landet einiges an Altkleidern fälschlicherweise im Hausmüll. RESORTI erklärt, wie Sie Ihre alten Kleider und Schuhe korrekt entsorgen und dabei Gutes tun.
Inhaltsverzeichnis
Bitte beachten Sie: Wir freuen uns zwar über Ihre Nachrichten rund um Müllentsorgung, nehmen allerdings keine Materialien zum Recycling an. Wenden Sie sich dafür bitte an Ihren örtlichen Müllentsorgungsbetriebe bzw. die Stadtverwaltung. Vielen Dank!
Was sind Altkleider?
Zur Altkleidung gehören gebrauchte Kleidung und Schuhe, Taschen sowie Tischdecken und Bettwäsche. Diese Textilien werden (meist durch gemeinnützige Vereine) in Containern gesammelt, um gespendet oder recycelt zu werden. Von Hand werden die Alttextilien nach verschiedenen Kategorien und Qualitätsstufen sortiert.
Altkleidersammlung: Kleider und Schuhe richtig entsorgen
Die Entsorgung von alten Kleidern und Schuhen wirft immer wieder Fragen auf: Kann man die Kleidung einfach im Restmüll entsorgen? Container oder Kleiderkammer? Und wie werden alte Schuhe entsorgt?
Die Restmülltonne ist der bequeme Entsorgungsweg für Altkleider, den noch immer 21 Prozent der Deutschen nutzen. In der Regel kommt eine Entsorgung von Textilien und Schuhen im Hausmüll jedoch nicht infrage. Lediglich Textilien, die stark verschmutzt sind, zum Beispiel mit Öl oder Farbe, können Sie im Restmüll entsorgen. Alle anderen Kleider gehören in den Altkleidercontainer oder zu Kleiderkammern.
An vielen Straßenecken und vor Supermärkten stehen Container, die die Stadt oder ein gemeinnütziger Verein, wie das DRK, dort aufstellen. Ihre alten Textilien sind dort gut aufgehoben. Spenden Sie Schuhe nur paarweise und binden Sie diese zusammen.
Was passiert mit den Altkleidern nach der Entsorgung?
Kleiderschrank aussortieren, die Kleidung in Tüten packen und ab damit in den Altkleidercontainer. Nach der Entsorgung von Textilien und Schuhen haben Sie ihren Part erledigt und beschäftigen sich nicht weiter damit. Der lange Weg Ihrer alten Kleider fängt jedoch jetzt erst an.
Nachdem Sie Ihre Kleider in den Container geworfen haben, durchlaufen diese bis zu 5 Stationen. Zunächst werden sie abgeholt und zu einer Sortieranlage gebracht. Der Sortierbetrieb zahlt in der Regel 300 bis 600 Euro pro Tonne Altkleider. Die Sortierung der Textilien erfolgt in drei Kategorien:
- 63 Prozent der Altkleider sind noch tragbar und werden ins Ausland verschifft. Dort erhalten Bedürftige die Kleiderspenden.
- 30 Prozent der Kleider werden in einer Recyclinganlage zu Dämmstoffen, Isolierstoffen und Industrieputzlappen verarbeitet.
- 7 Prozent der Kleider sind Restmüll und werden der Verbrennung zugeführt.
Alte Kleidung ist wertvoll – Umsätze mit Kleiderspenden
Etwa 12 Kilogramm Altkleidung fallen pro Kopf und Jahr in Deutschland an. Die große Mehrheit der Deutschen, nämlich 72 Prozent, spendet gebrauchte Kleidung. Mit diesen aussortierten Textilien werden in Deutschland jährlich geschätzt 800 Millionen Euro Umsatz gemacht.
Dieses Geld fließt an den Aufsteller des Containers beziehungsweise den Betreiber der Kleiderkammer. Das sind in den meisten Fällen gemeinnützige Vereine, wie zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz oder die Stadt selbst. Das DRK versorgt jährlich 1,2 Millionen Menschen mit Kleiderspenden.
Die Einnahmen des Verkaufs an Recyclingunternehmen fließen in soziale Projekte, im Jahr 2013 waren das 13,5 Millionen Euro. Auch die Stadt spendet den Großteil der Kleider an Bedürftige. Die Umsätze für recycelte Kleider gehen an die Abfallbetriebe, sodass konstante Müllgebühren für die Bürger garantiert werden.
Muss ich eigentlich Etiketten von Glasflaschen vor der Entsorgung entfernen? Auf unserer Übersichtsseite „Welcher Müll in welche Tonne?“ finden Sie hilfreiche Informationen und Tipps zur korrekten Mülltrennung.
Achtung bei illegal aufgestellten Containern
Da sich mit alten Kleidern und Schuhen so viel Geld machen lässt, gibt es Firmen, die dies ausnutzen und unseriöse Geschäfte mit den Altkleidern machen. So gab es in der Vergangenheit vermehrt illegal aufgestellte Container. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Kleidung nur an bekannte und seriöse Organisationen spenden.
An dem Container befindet sich ein Hinweis darauf, wer dort Kleider sammelt. Die Organisationen geben sich mit Namen und Adresse, sowie ihren Kontaktdaten zu erkennen. Meiden Sie Straßensammlungen, die nicht von karikativen Organisationen oder lokalen Vereinen Stammen.
Altkleidercontainer – was darf rein?
- Gute, saubere und tragbare Kleidung
- Tischdecken
- Bettwäsche und Haushaltswäsche
- Ledertaschen
- Hüte
- Gut erhaltene Schuhe
Das gehört nicht in die Textil- und Schuhsammlung
- Stark verschmutze Kleidung (z.B. mit Farbe oder Öl)
- Nicht mehr tragbare Schuhe und Kleider
- Schnitt- und Textilabfälle
- Defekte synthetische Kleider
Im Container können Sie in der Regel auch zerrissene Kleidung entsorgen. Diese kann im Recyclingunternehmen dann noch zu Dämmstoffen oder Industrieputzlappen verarbeitet werden.
Vermeidung vor Verwertung: Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes
Im Kreislaufwirtschaftsgesetz ist die Abfallhierarchie festgelegt. An oberster Stelle steht die Vermeidung von Müll, erst dann folgen die Wiederverwendung und die Verwertung von Müll. Diese Reihenfolge ist auch bei Kleidern und Schuhen zu beachten. In unserem Artikel zu Recycling in Unternehmen erklären wir, wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz funktioniert.
Deutsche kaufen heute pro Jahr etwa doppelt so viele Kleidungsstücke als noch vor 30 Jahren. Im Sinne der Umwelt wäre es besser, auf qualitativ hochwertige und dafür nur wenige Kleidungsstücke zu setzen. Flohmärkte und Second Hand Läden sind eine gute Alternative zu Ketten, die Kleider in Massen und zu geringer Qualität produzieren.
Eine weitere Möglichkeit ist das Upcycling alter Kleidung. Aus Alt mach Neu – diesem Trend folgen bereits einige Modelabels. Aus gebrauchten Textilien entstehen so Kleider, Anzüge, Taschen oder Etuis.