Alternativen zum Geschenkpapier - RESORTI-Blog

Alle Jahre wieder: Weihnachtsmüll

Alle Jahre wieder entsteht zum Jahresende das gleiche Problem: Weihnachtsmüll. Das Fest der Liebe und Besinnlichkeit ist ebenso ein Fest des Konsums und hinterlässt jedes Jahr einen enormen Müllberg. RESORTI gibt Ihnen praktische Tipps, wie Sie nachhaltig schenken, verpacken und Abfälle trennen. Auf diese Weise können Sie Ihren Weihnachtsmüll reduzieren oder sogar vermeiden und das Fest mit gutem Gewissen genießen.

Genau wie der Energieverbrauch, steigt auch die Abfallmenge zum Ende eines jeden Jahres enorm an: In diesem Zeitraum werden etwa 10% mehr Müll als im restlichen Jahr produziert. Verpackungsmaterial, Unmengen an Geschenkpapier sowie Kerzen plus weihnachtliche Dekoration gilt es anschließend zu entsorgen. Hinzu kommt die Verschwendung von Lebensmitteln, die ohnehin schon jedes Jahr 6,7 Millionen Tonnen pro Jahr beträgt. Zu Weihnachten steigt diese Zahl noch einmal an.

10 Jahre RESORTIHinweis von RESORTI:
Bitte beachten Sie: Wir freuen uns zwar über Ihre Nachrichten rund um Müllentsorgung, nehmen allerdings keine Materialien zum Recycling an. Wenden Sie sich dafür bitte an Ihren örtlichen Müllentsorgungsbetriebe bzw. die Stadtverwaltung. Vielen Dank!

Nachhaltig schenken

Wenn man den Müll zu Weihnachten umgehen und weniger verschwenden möchte, muss man ganz am Anfang der Geschenkekette ansetzen, nämlich beim Schenken selbst. Auf der Suche nach einer Kleinigkeit für die Liebsten landen oft nutzlose Gegenständen mit einem kurzlebigen Produktzyklus im Einkaufskorb.

Beim Kauf von Weihnachtsgeschenken sollten Sie allerdings lieber auf die Langlebigkeit achten, damit die Geschenke nicht nach ein paar Wochen im Müll landen. Mit den folgenden Ideen machen Sie nicht nur ihren Liebsten, sondern auch der Umwelt eine Freude:

  1. Individuelle Erlebnis-Geschenke: Sie sind sich unsicher, welches Präsent das richtige ist? Gutscheine, Einladungen zum Essen, Konzertkarten oder ähnliches sorgen nicht nur für schöne Erlebnisse, sondern schonen gleichzeitig auch die Umwelt.
  2. DIY-Geschenke: Besonders schön sind DIY-Geschenke. Indem Sie nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit investieren, kommen diese Geschenke ganz besonders von Herzen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Liköre, Marmeladen, Plätzchen, Pesto oder ein Chutney schmecken gut und bleiben mit Sicherheit nicht lange im Regal stehen. Die Gläser können anschließend wiederverwendet werden.
  3. Umweltfreundliche Geschenke: Auch beim Kauf eines klassischen Geschenks können Sie auf nachhaltige Geschenke zurückgreifen. Das können unter anderem recycelte Kaffeetassen aus Kaffeesatz (wie zum Beispiel vom Berliner Unternehmen Kaffeeform), wiederverwendbare Stoff-Sandwichdosen oder Aufsätze zum Upcyclen von alten Glasflaschen sein. Außerdem können Sie allgemein darauf achten, weniger Produkte aus Plastik zu schenken. Die Entsorgung von Kunststoff ist schwierig und somit schlecht für die Umwelt. Greifen Sie stattdessen besser auf andere Materialien zurück. Machen Sie sich die Herstellung eines Gegenstands bewusst. Das verändert die Sichtweise und macht das Geschenk noch wertvoller.
  4. Weniger schenken: Die klassischen Last-Minute Geschenke haben oft nur eine kurze Lebensdauer. Da ist es im Zweifelsfall sinnvoller und umweltfreundlicher weniger zu schenken. sinnvoller und umweltfreundlicher. Oder Sie schließen sich mit mehreren Personen zusammen und kaufen stattdessen ein großes Geschenk, von dem der Beschenkte in der Regel länger Freude hat.

Noch ein Tipp: Verzichten Sie beim Geschenke-Einkauf darauf, eine Tüte mitzunehmen. Packen Sie die erworbenen Dinge stattdessen in Ihren Rucksack, die Handtasche oder in eigens dafür mitgebrachte Stoffbeutel. Außerdem kann man manchmal  Pappe, Kartons und anderes Verpackungsmaterial direkt im Geschäft lassen, wo es dann schneller und besser dem Recycling zugeführt wird.

Martin Koch (c) RESORTIMartin Koch von RESORTI:
Nicht nur an Weihnachten entsteht in Haushalten eine Menge Abfall, dessen korrekte Entsorgung auf den ersten Blick nicht immer direkt ersichtlich ist. Auf unserer Übersichtsseite „Welcher Müll in welche Tonne?“ geben wir Ihnen Tipps und Informationen zu Recyclingquoten und mehr.

Alternativen zum Geschenkpapier

Natürlich wird jedes Geschenk auch verpackt, damit die Überraschung unter dem Weihnachtsbaum noch größer ist. Die meisten greifen dabei zu handelsüblichem Geschenkpapier, welches schwer zu recyceln ist.

Wer umweltfreundlich schenken möchte, der verzichtet deshalb auf Alu- oder Klarsichtfolie, Lackglanzpapier sowie Kunststoffkringelbänder und verwendet stattdessen Recycling-Geschenkpapier. Dieses ist an dem „blauen Engel“, dem strengsten Nachhaltigkeitssiegel für Papier, erkennbar (siehe hierzu auch unsere Übersicht der Umweltsiegel).

Eine noch umweltfreundlichere Alternative, die dazu noch individueller ist: Geschenkpapier selber machen. Das ist leichter, als man zunächst denkt. Viele Dinge, die Sie eigentlich in den Abfall geben wollten, eignen sich hervorragend, um Geschenke einzupacken. Hier sind einige Anregungen für kreative und nachhaltige Geschenkverpackungen:

1. Alte Zeitungen, Zeitschriften und Prospekte müssen nicht im Müll landen, sondern sind eine prima Alternative zu herkömmlichen Geschenkpapier.

Geschenkverpackung aus Zeitungen - RESORTI Blog

Geschenkverpackung aus alten Zeitungen – RESORTI Blog

2. Stadtpläne oder Straßenkarten haben in Zeiten von Navigationssystemen ausgedient. Als Geschenkverpackung finden Sie eine neue Verwendung.

Geschenkverpackung aus Kalenderblättern - RESORTI Blog

Papierabfall sinnvoll wiederverwendet: Geschenkverpackung aus Straßenkarte – RESORTI Blog

3. Poster oder dekorative Weltkarten, an denen Sie sich satt gesehen haben, sind auch als Geschenkpapier gut zu gebrauchen.

Geschenkverpackung aus alter Weltkarte - RESORTI Blog

Ideal für Reisebegeisterte: Geschenkverpackungen aus nicht mehr benötigten Weltkarten – RESORTI-Blog

 

4. Tapetenreste von der letzten Renovierungsaktion können Sie ebenfalls aufbewahren und dann wiederverwenden.

5. Bunte Geschirrtücher,  die in der Küche ausgedient haben, eignen sich noch hervorragend, um Geschenke darin zu verpacken.

Geschenkverpackung aus Stoff - RESORTI Blog

Manchmal genauso bunt wie klassisches Geschenkpapier: Verpackung aus altem Stoff – RESORTI-Blog

Wer darauf achtet, beim Auspacken vor lauter Euphorie das Geschenkpapier nicht allzu sehr zu zerreißen, der kann dieses natürlich auch aufbewahren und im nächsten Jahr nutzen, um selber Geschenke darin zu verpacken.

Lebensmittelverschwendung vorbeugen

Landen bei Ihnen auch jährlich nach den Feiertagen große Mengen an Lebensmitteln in der Tonne? Damit es in diesem Jahr anders läuft, haben wir ein paar Tipps für Sie parat:

  • Natürlich sollte niemand hungrig den Tisch verlassen. Machen Sie sich schon bei der Planung des Weihnachtsessens bewusst, wie viele Personen Sie tatsächlich bekochen möchten und kochen Sie nicht für die doppelte Anzahl an Gästen.
  • Frieren Sie etwaige Reste direkt nach der Mahlzeit ein. So verkommt nichts von den liebevoll zubereiteten Speisen und wenn Sie im Januar erschöpft von der Arbeit kommen, freuen Sie sich bestimmt darüber lediglich ein Gericht aufwärmen zu müssen.
  • Hüten Sie sich davor, große Vorteilspackungen oder Produkte aus den Werbeprospekten zu kaufen. Werfen Sie nach den Feiertagen Lebensmittel weg, haben Sie auf diese Weise kein Geld gespart – ganz im Gegenteil.
  • Und ganz klar: Es wird niemand verhungern, bloß weil Sie einmal zwei Tage nicht einkaufen gehen können. Das Horten von Lebensmitteln als würde eine Apokalypse bevorstehen, ist also vollkommen überflüssig.

Berücksichtigen Sie all diese Hinweise, können Sie der Verschwendung von Lebensmitteln problemlos vorbeugen.

Nach dem Fest: Geschenkpapier und Weihnachtsmüll richtig trennen

Allen alternativen Maßnahmen zum Trotz: Ganz vermeiden lässt sich der Müll an Weihnachten dann leider doch nicht. Ist er erst einmal entstanden, kommt es auf die richtige Mülltrennung von Geschenkpapier & Co. an. Mit den folgenden Tipps geht das noch einfacher.

  • Gute Abfalltrennsysteme sind die Basis für eine richtige Mülltrennung.
  • Essensreste können Sie in der Regel in der Biotonne entsorgen – dazu zählt auch Fisch, Fleisch und Knochen. Selbstverständlich müssen diese Produkte, bevor sie im Biomüll landen, aus der Verpackung genommen werden.
  • Geschenkpapier, Weihnachtskarten und Verpackungen aus Papier gehören in die Altpapiertonne (siehe hierzu auch unseren Beitrag zur Entsorgung von Altpapier und Altkarton). In der klassischen Form ist Geschenkpapier relativ umweltfreundlich – etwa 74% des allgemein gesammelten Altpapiers kann wiederverwendet werden.
  • Beschichtetes Geschenkpapier erkennen Sie daran, dass beim Einreißen eine dünne Folie zum Vorschein kommt. Diese ist meist aus Lack, Kunststoff Aluminiumfolie. Das Geschenkpapier gehört dann nicht in die Papiertonne, sondern ist wie Kunststoffabfall zu behandeln. Vermeiden Sie, wenn möglich Geschenkpapier mit Kunststoff- oder Alubeschichtung – das Recycling ist nur schwer oder gar nicht möglich.
  • Geschenkpapier und –bänder aus Kunststoff kommen in den Wertstoffmüll. Das Thema Mülltrennung ist also auch bei Geschenkpapier relevant.
  • Glasflaschen und anderer Glasabfall gehören in den Glascontainer.
  • Kerzenreste und alte Dekoartikel, die nicht im Wertstoffmüll entsorgt werden können, werfen Sie in die Restmülltonne. Manchmal gibt es auch bei Kirchen Sammlungen für Kerzenstummel.
  • Weihnachtskugeln dürfen Sie nicht im Glascontainer entsorgen. Laut Bundesverband Glasindustrie gehören zerbrochene oder ausrangierte Weihnachtskugeln in den Restmüll.
  • Lametta gilt es mit Vorsicht zu entsorgen. Die schillernden Fäden können zum Teil noch Blei enthalten. Das macht sie zum Fall für den Recyclinghof.
  • Lichterketten oder sonstige kaputte Dekorationen mit Energiespar- und LED-Lampen enthalten elektronische Bestandteile, die recycelt werden sollten. Bringen Sie diese zu einem Elektrohändler, der sich dann um die korrekte Entsorgung kümmert.
  • Kaputte Lichterketten oder allgemein Weihnachtsdeko mit LED-Lampen sollten Sie nicht einfach im Restmüll entsorgen, sondern gesammelt zum Wertstoffhof bringen. Viele Bestandteile können nämlich recycelt und weiterverwendet werden.  Aber: Dekorationen mit alten Glüh- und Halogenlampen gehören in den Hausmüll.
  • Der Weihnachtsbaum kann nach dem Fest entweder an die Straße gestellt werden, man verwendet ihn als Kompost oder bringt ihn zum Wertstoffhof. In jedem Fall ist aber der Baumschmuck vorher abzunehmen und mit Glitzerspray angesprühte Zweige sind im Restmüll zu entsorgen. Weitere Informationen rund um das Thema Recycling von Weihnachtsbäumen finden Sie auch in unserem Blogbeitrag “Tannenbaumentsorgung – von fliegenden Bäumen und nachhaltigen Alternativen”.

Smartphones spenden statt entsorgen

Noch ein Tipp für all diejenigen, die zu Weihnachten ein neues Smartphone oder Tablet geschenkt bekommen: Falls das alte Gerät defekt ist, so muss es nicht im Müll landen. Es gibt zum Beispiel vom NABU eine Sammelaktion.

Die Geräte können an verschiedenen Stellen abgegeben oder kostenfrei verschickt werden. Alternativ nehmen auch viele Mobilfunkanbieter alte Smartphones und Tablets zurück. Wem das zu viel Aufwand ist, der muss zu einer kommunalen Sammelstelle gehen, denn alte Smartphones und Tablets im Hausmüll zu entsorgen ist nicht nur verboten, sondern auch umweltschädlich.

Fazit: Verpackungsmüll vermeiden geht auch an Weihnachten

Für viele sind Weihnachten und die Feiertage vor allem auch mit Stress und Hektik verbunden. In all dem Durcheinander um die Geschenkekäufe, Menüplanungen und Dekorationen fällt es nicht leicht, sich auch noch nachhaltig zu verhalten.

Wenn Sie jedoch unsere einfachen Tipps beherzigen, dann können Sie sich an Heiligabend doppelt freuen: Sie haben nicht nur alle Termine und Einkäufe bewältigt, sondern auch etwas Gutes für die Umwelt getan.

Weiterführende Informationen zum Thema Weihnachtsmüll und der Vermeidung